Rehn, Heidi - Die Buchhandlung in der Amalienstraße Abschnitt 2

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08 Juni 2022 07:29 #7 von Heidi
Hm, ich sehe schon, Dita hat einen schweren Stand bei Dir... :denk:

Tja, und Leo.... :bg

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09 Juni 2022 16:06 #8 von Meggie
Dita ist mir auch am meisten negativ aufgefallen. Ihre Art gefällt mir gar nicht.
Du schreibst, dass sie für Elly eigentlich nur ein besseres Leben möchte. Dass sich Elly Wünsche erfüllen kann. Aber irgendwie habe ich bei Elly das Gefühl, dass sie diesen ganzen Schnick-Schnack gar nicht will. Sie ist mit Leib und Seele Buchhändlerin.
Und jetzt hat sie ja noch ein neues Hobby. Die Politik.

Ich muss zugeben, dass ich zwar den Namen Rosa Luxemburg schon oft gehört habe, aber nie so richtig wusste, was genau diese Frau denn getan hat. Nach diesem Buch hatte ich mich etwas mehr mit ihr beschäftigt und kann deswegen nur Charlie beipflichten. Zur falschen Zeit am falschen Ort.

Du erwähnst mehrere Bücher von verschiedenen Autoren. Hast Du davon einige gelesen bzw. gibt es welche, die Du einem besonders ans Herz legen kannst?


LG Meggie

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10 Juni 2022 06:33 #9 von Tuppi
Dieser Abschnitt ist durch...

Henni tut mir leid! Der Vater scheint ein mieser Kerl zu sein! Ihr Mutter duckmäusert und hat Angst vor ihm. Ob er sie schlägt?

Für beide wäre ein Rollentausch wohl heilsam, wobei Henni bestimmt mehr davon hätte…

Was ein Arsch! Freut mich, dass Leo diesen Hauenstein etwas aus dem Konzept gebracht hat!

Leo hat was übrig für Elly - aber trotzdem gibt er nichts von sich preis. Was verbirgt er?

Rosa Luxemburgs Auftritt war beeindruckend!

Wird Leo jetzt endlich gesprächiger? Ich mag ihn - er scheint zwar etwas zugeknöpft, aber ein netter Kerl zu sein…

ab Sonntag herrscht bei mir wieder sowas wie "Normalität", dann kann ich mich auch wieder angemessen dem Buch widmen - heute muss ich noch Kuchen backen und für Morgen alles vorbreiten und dann hab ich den ganzen Tag Gäste. Aber der Sonntag kommt...

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!

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10 Juni 2022 06:44 #10 von Tuppi

Elly und ihre Freunde interessieren sich zunehmend für Politik, außerdem brodelt es schon sehr gewaltig und das Thema, wie die Arbeiterschaft und die niederen Schichten akzeptieren sollen, dass so viel Geld in Militär und Rüstung fließt, ist schon sehr interessant. Als ich das letztes Jahr schrieb, konnte ich noch nicht ahnen, wie aktuell die Frage wieder wird. Schon gespenstisch!

es wiederholt sich alles irgendwann - das finde ich auch sehr beängstigend.

dann der Besuch des österreichischen Thronfolgerpaares, der mit allem PÖomp inszeniert wird.

auch das hat sich nie geändert...

Hm, ich sehe schon, Dita hat einen schweren Stand bei Dir...

naja, manchmal bin ich nicht so leicht zu überzeugen - aber ich kann auch eine Besserung anerkennen und meine Meinung ändern (solange es keine Editha ist)... :bg

Zur falschen Zeit am falschen Ort.

naja, solche Vorreiter muss es aber geben - egal ob Rosa Luxemburg oder später dann Sophie Scholl...

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!

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10 Juni 2022 07:21 #11 von Heidi
Liebe Sina,

freut mich sehr, wenn Du durch den Roman Lust hattest, Dich noch ein bisschen mehr mit Rosa Luxemburg zu beschäftigen. Wirklich eine tolle Frau, die leider viel zu früh dran war mit allem... Echt bitter!

Die im Roman erwähnten Bücher sind ja am Ende aufgelistet. Gelesen habe ich sie in den letzten drei Jahrzehnten so ziemlich alle. Besonders ans Herz legen kann ich Dir die Romane von Carry Brachvogel, aber auch Ricarda Huchs "Der Fall Deruga", weil er ein bis heute wichtiges Thema - Sterbehilfe - behandelt. Ebenso finde ich die Romane von Lena Christ lesenswert und leider sehr unterschätzt. Annette Kolb und Gabriele Reuter sind zwar zeithistorisch sehr spannend und beide auch als Persönlichkeiten, aber ihre Romane finde ich heute schwer lesbar. Natürlich schreibt auch Carry Brachvogel in unserem Sinn "altbacken", aber sie hat einen besonderen Witz. Es schwingt immer etwas Ironie mit, wenn sie Menschen und Situationen schildert. So ist es auch bei Josef Ruederer. Und wenn ich schon bei Männern bin: Leonhard Frank natürlich unbedingt, ebenso auch Stefan Zweig.

Es stimmt, Elly macht sich aus dem, was für Dita wichtig ist und was die ihr unbedingt durch eine reiche Heirat ermöglichen will, so ziemlich gar nichts. Ihr geht es um Bücher, Literatur - und ihre Rolle als Frau. Trotzdem ist Dita ja - im Vergleich zu Hennis Vater - tolerant genug, das zu akzeptieren.

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10 Juni 2022 07:26 #12 von Heidi
Liebe Tuppi,

ja, Hennis Vater ist aus heutiger Sicht ne fiese Möpp. Aber damals gehörte er wohl leider durchaus zur Mehrheit der Männer seiner Schicht. Selbst dass er wohl seine Frau schlägt, scheint normal (Gewalt in der Ehe ist ja erst erschreckend wenige Jahre eine Straftat). Mir war es wichtig, mit ihm einmal jemand aus der niederen Beamtenschaft zu beschreiben. Die buckelten im Amt und zuhause haben sie ihren Frust über diese ständige Erniedrigung, die sie da täglich erfuhren, an Frau und Kindern ausgelassen. Und es war auch noch gesellschaftlich akzeptiert!!!

Ebenso ist Hauenstein eine zwiespältige Figur mit zwei Gesichtern, die auch von seiner gesellschaftlichen Position und dem, was man von ihm erwartet und was er selbst von sich erwartet, geprägt sind.

Ich will das Verhalten solcher Männer nicht entschuldigen. Es ist schlimm. Und ich hoffe, es ist - zumindest bei uns - weitgehend überwunden. Aber es ist auch schlimm, wie die Gesellschaft als Ganzes solche Rollenmuster prägt und unterstützt - auch die Frauen. Da sind wir 100 Jahre später leider noch nicht viel weiter.

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