Linke, Marco W. & Schilling, Barbara - Rote Zitrone [Humor]

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12 Dez. 2008 22:51 - 06 März 2024 09:47 #1 von Cogito ergo sum
Autor: Marco W. Linke + Barbara Schilling
Titel: Rote Zitrone. Süß-saure Erzählungen von Liebe, Lust und Strümpfen
Originaltitel:
Verlag: Books on Demand GmbH
Erschienen: 2004
ISBN-10: 3833419768
ISBN-13: 978 - 3833419768
Seiten: 82
Einband: Taschenbuch
Serie:


Autorenportrait

1978 in Berlin geboren, schreibt die Wahl-Potsdamerin: Lyrik, Kurzgeschichten, Krimis und Romane. Nach dem Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin (Neuere deutsche Literatur, Kulturwissenschaft) arbeitet sie als Werbetexterin.

Quelle: amazon über Barbara Schilling

Eigene Inhaltsangabe:
Rote Zitrone , ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, deren Themen sich auf den Hauptnenner “Zwischenmenschliches” bringen lässt. Liebe und Lust, Sehnsucht und Frust, sind genauso Gegenstände der Geschichten, wie eine Strumpf-fressende Waschmaschine als Beziehungskatalysator.
Laut Klappentext möchte zum Schmunzeln und Wiedererkennen eingeladen werden.

Meine Meinung
Zu Anfang besticht das vorliegende Buch durch das Exterieur.
Trotz der geringen Stärke und Größe des Bandes, kann sich das Auge der leuchtend gelben Farbe des Einbandes nicht entziehen, durch die der Titel wiedergegeben wird.
Das Cover ziert die Zeichnung einer roten Zitrone, sowie der Titel und die Namen der Autoren, in schlichter, weißer Schrift.
Auf der Buchrückseite befinden sich jeweils ein Bild der Verfasser, nebst einer Kurzbiographie.

Trotz der Unterschiedlichkeit der Geschichten zieht sich ein Faden der Hysterie durch das gesamte Werk. Die jeweiligen Ich-Erzähler haben ein chaotisches bis gefühls-neurotisches Naturell, welches bei mir eine Art Mitleids-Sympathie ausgelöst hat.
Durch diese Charakteristika der Figuren passiert es zuweilen, dass die Sprache zu überpointiert geraten ist. Gelegentlich wird diese Tatsache dem aufkeimendem Humor zum Verhängnis.
Auflockerung erfahren die Texte durch eine Prise Ironie und Wortwitz. Jedoch hat es bei mir nicht zu einem ehrlichen Lachen gereicht, da der Humor ein Tick zu berechenbar ist.
Dennoch begünstigt der lockere Erzählstil das flüssige Lesen.
Das Druckbild ist facettenreich, was mich zuerst etwas irritierte, später jedoch kein Problem mehr war.

Ansätze von Tiefgründigkeit bleiben leider Ansätze. Das Potenzial einiger guten Ideen, was die Erzählform oder Thematik einiger Texte betrifft, ist meiner Meinung nach nicht voll ausgeschöpft worden. In einer Geschichte beispielsweise wird ein Teil des modernen Lebensstils in Märchenform erzählt. Leider fehlt es der Umsetzung an Feinfühligkeit. Einige Passagen wirken deshalb überzogen.
Jene Texte, die in der Einleitung keinerlei solcher Erwartungen wecken, sind am besten gelungen, da ich mich dort von Beginn an einlassen kann, auf eine Anekdote aus dem Leben des jeweiligen Protagonisten. Charmante Wortkonstruktionen und der schonungslose Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere laden zum Weiterlesen ein.

Fazit:
Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass es sich bei Rote Zitrone um eine Kurzgeschichten-Sammlung handelt, welche kurzweilige Texte enthält, die keinen tieferen Sinn oder Zweck haben als zu unterhalten. Wenn man den Humor der beiden Autoren teilt, dann ist es eine Sammlung von amüsanten Geschichten, die ohne weitere Probleme nacheinander weg gelesen werden können. Der Anspruch, dem einen oder anderen einen Spiegel vorhalten zu können, ist hier meiner Meinung nach nicht erfüllt worden. Aber man lacht schließlich lieber über Andere als über sich selbst.
Empfehlenswert ist das vorliegende Buch für Leser, die sich mit einer leichten Kost einen netten Abend machen möchten.
Letzte Änderung: 06 März 2024 09:47 von Meggie.

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