Dorn, Wulf - Mein böses Herz

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06 Juli 2012 05:24 - 07 März 2024 12:23 #1 von Zabou1964
Autor: Dorn, Wulf
Titel: Mein böses Herz
Originaltitel: ---
Verlag: cbt
Erschienen: 27. Februar 2012
ISBN-10: 3570160955
ISBN-13: 978-3570160954
Seiten: 416
Einband: HC
Lesealter: ab 14 Jahre
Serie: ---
Preis: € 16,99

Autorenportrait:

Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem Debütroman Trigger gelang ihm sofort ein Bestseller, die Verfilmung des Romans befindet sich in Vorbereitung. Inzwischen wurden seine Romane in zahlreiche Sprachen übersetzt.


Quelle: Randomhouse

Inhaltsangabe:

Ein abgründiges Verwirrspiel um dunkle Geheimnisse – und die Angst vor dem »Bösen« in der eigenen Seele
Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie?
Seit dem Tod ihres Bruders wurde Doro von Halluzinationen verfolgt, aber eigentlich dachte sie, das in den Griff gekriegt zu haben. Doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass sie sich den Jungen nur eingebildet hat. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zum Albtraum. Und tief in Doros Seele lauert ein dunkles Geheimnis ...


Quelle: Randomhouse

Meine Meinung:

Da ich bereits die drei Thriller für Erwachsene von Wulf Dorn verschlungen habe, wollte ich natürlich auch dieses Jugendbuch von ihm lesen. Auch hiermit ist es ihm wieder gelungen, mich von Anfang an zu fesseln. Im Gegensatz zu seinen Psychothrillern hat er seine Story jugendgerecht aufgezogen, aber deshalb auf keinen Fall weniger spannend.

Als die 16-jährige Doro ihren kleinen Bruder eines Morgens aus seinem Bettchen holen soll, findet sie ihn tot vor. Darüber zerbricht die Familie. Doro zieht mit ihrer Mutter in eine andere Stadt, nachdem sie einige Zeit in einer psychiatrischen Anstalt in Fahlenberg (Wulf Dorns fiktiver Handlungsort aller seiner Romane) verbracht hat. Sie leidet unter Halluzinationen und kann sich nicht mehr an die Nacht vor dem grausigen Fund erinnern. Insgeheim gibt sie sich die Schuld am Tod ihres kleinen Bruders. In dem kleinen Ort Ulfingen beginnt sie mit ihrer Mutter ein neues Leben. Doch schon bald häufen sich wieder die seltsamen Ereignisse um sie herum. Obwohl sie glaubte, über ihre Störung hinweg zu sein, zweifelt sie schon bald wieder an ihrem Verstand. Ein verletzter Junge, den sie in ihrem Gartenhäuschen findet, ist verschwunden, nachdem sie Hilfe geholt hat. Zudem stellt sich heraus, dass dieser Junge bereits einen Tag vorher Selbstmord begangen haben soll. Schon bald spricht sich herum, dass Doro etwas seltsam ist. Sie kämpft darum, dass man ihr glaubt. Und nach und nach kommt auch die Erinnerung an die Nacht vor dem Tod des Bruders wieder zurück.

Wulf Dorn versteht es ausgezeichnet, den Leser immer wieder in die Irre zu führen. Doros Verwirrtheit hatte auch schon bald mich ergriffen. Auch ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte. War der Junge im Garten wieder nur eine Halluzination? Aber es sprechen zu viele Indizien dagegen. Auf der Jagd nach der Wahrheit habe ich das Buch kaum aus der Hand legen können. Immer wenn ich dachte, jetzt wisse ich, was wirklich geschehen ist, hat der Autor mir wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Ich konnte Doros Ängste und Zweifel sehr gut nachvollziehen, da die Gesichte aus ihrer Sicht erzählt wurde. Alle anderen Figuren bleiben dadurch zunächst weniger charakterisiert, sodass ich sie, genau wie Doro, erst nach und nach kennenlernte und mir eine eigene Meinung bilden konnte. Dieser Aspekt hat die Lektüre für mich um so spannender gemacht.

Fazit:

Auch im Genre Jugendbuch kann Wulf Dorn wieder voll überzeugen.

:*****:
Letzte Änderung: 07 März 2024 12:23 von Meggie.

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27 Dez. 2012 15:16 #2 von Mandy
Meine Meinung:

Doro und ihre Mutter ziehen nach Ulfingen um, nachdem sie eine harte Zeit hinter sich haben, denn Doros jüngerer Bruder Kai ist gestorben, der Vater hat die Familie danach, für eine andere Frau, verlassen und Doro mußte für einige Wochen in eine Klinik zur Behandlung, aber nun soll der Alltag wieder etwas Normalität bekommen. Allerdings scheint das für Doro nicht wirklich möglich, denn eines Nachts sieht sie einen übel zugerichteten Jungen, der sie um Hilfe bittet, aber als sie diese geholt hat ist er plötzlich weg und auch nicht mehr auffindbar. Niemand will ihr glauben, das dieser Junge wirklich da war, schließlich hat sie ja auch schon früher Leute gesehen, die nicht da sein konnten. Für Doro beginnt eine aufreibende Zeit, in der ihr eigentlich nur ein Mensch zur Seite steht, alle anderen halten sie einfach für verrückt.

Doro hat wirklich eine Menge durch gemacht und als ihr niemand glauben will, nicht mal ihre eigene Mutter, da sorgt das nur dafür, das sie allen beweisen will, das sie doch recht hatte, auch wenn ihr manchmal selbst Zweifel kommen, aber sie versucht sich durchzubeißen und das obwohl sie sich damit selbst in große Gefahr begibt. Trotzdem konnte ich nicht wirklich Sympathie für Doro aufbringen und das hat sich im Laufe der Geschichte auch nicht geändert, denn je mehr man über sie und ihre verdrängten Erinnerungen erfährt, desto weniger konnte ich sie einschätzen. Richtig gut gefallen hat mir eigentlich nur David, der wirklich ein toller Junge ist und sich in kurzer Zeit zu einem richtigen Freund entwickelt.

Die Geschichte an sich ist ziemlich beklemmend, gerade weil Doro sich überhaupt nicht an die Nacht erinnern kann als Kai gestorben ist. Aber auch die Ereignisse in der Gegenwart sind manchmal echt beunruhigend und ich habe mich oft gefragt was da wohl wirklich hintersteckt, denn an mystisches habe ich weniger geglaubt, da es irgendwie nicht zur Story passen würde. Was Doro selbst angeht war ich allerdings nicht wirklich überrascht, denn sowas ähnliches hatte ich eigentlich schon geahnt, aber eine Person hat mich echt schockiert, denn damit hatte ich nun gar nicht gerechnet.

Das Buch läßt sich aber auf jeden Fall flüssig lesen, weil es doch recht spannend ist, aber durch die meisten Charaktere und das Ende bin ich leider nicht ganz so begeistert. Vor allem der Schluß ist mir einfach zu kurz geraten, denn man erfährt gar nicht wie die Leute nun über alles denken und ob Doro ihrer Mutter eigentlich die Wahrheit gesagt hat oder ob sie das weiterhin für sich behalten hat. Mir fehlten einfach die Reaktionen von den Menschen um Doro herum oder das man zumindest aus ihrer Sicht erzählt bekommt was die anderen so gesagt und gemacht haben, nachdem sich einiges aufgeklärt hat.

Von mir gibt es deswegen:***:

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05 Feb. 2013 19:26 #3 von Meggie
Meine Meinung:
Nach dem Tod ihres kleinen Bruders stürzt die 16jährige Doro in ein tiefes Loch und verbringt sogar einige Zeit in einer psychiatrischen Anstalt. Aufgrund dieser Umstände und einer Affäre ihres Vaters mit einer Kollegin ihrer Mutter, zieht Doro gemeinsam mit ihrer Mutter nach Ulfingen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Doch kurz darauf sieht Doro einen Jungen, abgemagert und verletzt. Als sie Hilfe holt, verschwindet der Junge spurlos. Kurz darauf erfährt sie, dass der Junge schon vor seinem Erscheinen Selbstmord begangen hat. Doro's Ängste kehren wieder und sie droht wieder abzufallen. Nur Julian und David halten zu ihr. Doch die Stimmen in ihrem Kopf und die Halluzinationen bringen auch Doro zum Zweifeln.

Dies ist mein erstes Buch von Wulf Dorn und es hat gleich eingeschlagen wie ein Blitz. Mit seinem rasanten Schreibstil und einer Verwirrtaktik, die mich bis zum Schluss an etwas anderes glauben ließ, war ich so gebannt von dem Buch, dass ich es in einem Rutsch durchlesen musste.

Die etwas mehr als 400 Seiten sind einfach nur dahingeflogen und ließen mich einfach nicht los.

Die Charaktere waren so bunt gezeichnet, wie die Farben, die in dem Buch auch eine Rolle spielen. Ich habe mit Doro mitgelitten, selbst an ihr gezweifelt und mich letztendlich so sehr in sie hineinversetzt, dass ich selbst nicht mehr genau wusste, was jetzt hier überhaupt geschieht.

Selten schafft dies ein Autor, mich derart zu bannen. Und so haben es jetzt auch die Erwachsenenthriller von Wulf Dorn auf meine Wunschliste geschafft.

Lediglich der Schluss hat mir nicht so gut gefallen, hätte ich mir doch etwas anderes gewünscht. Aber das ist Geschmackssache. Trotzdem gibt es hier Punkteabzug, weil es für mich etwas unbefriedigend war.

Fazit:
Ein Thriller nach meinem Geschmack.

:****:


LG Meggie

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