Schacht, Andrea - Begine Almut: Das Werk der Teufelin (Band 02)

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07 Apr. 2011 07:14 - 06 März 2024 07:19 #1 von Ikopiko
Autor: Schacht, Andrea
Titel: Das Werk der Teufelin
Originaltitel: -
Verlag: Blanvalet Taschenbuch
Erschienen: 15. Mai 2006
ISBN-13: 9783442364664
Seiten: 384
Einband: Taschenbuch
Serie: Begine Almut (2)
Preis: 7,95 €

Autorenportrait:

Geboren wurde ich in Schleswig-Holstein, aufgewachsen bin ich im Westerwald, habe in Koblenz Werkstofftechnik und in Bielefeld Betriebswirtschaft studiert und war anschließend viele Jahre im industriellen Großanlagenbau in Frankfurt und Hanau tätig. 1992 jedoch entschied ich mich, einem langgehegten Traum nachzugeben und mich künftig nur noch dem Schreiben zu widmen.

Quelle: HP der Autorin

Inhaltsangabe:

Köln, im Herbst des Jahres 1376. Der Rat der Stadt hält schützend seine Hand über den Konvent der Beginen - sehr zum Verdruss der kirchlichen Obrigkeit, die in der selbstbewussten Frauengemeinschaft eine Brutstätte von Ketzertum und Giftmischerei sieht. Da stirbt der Domherr Sigbert von Antorpf in der Stiftskirche von Sankt Kunibert, begraben unter einer Glocke, die aus dem brennenden Turm herabgestürzt ist. Seine letzten Worte sind: „Sucht die Teufelin bei den Beginen!“ Die düstere Aufforderung des sterbenden Domherrn veranlasst den Benediktinerpater Ivo, den Konvent der Beginen am Egelstein aufzusuchen. Almut Bossart, die junge Witwe eines Baumeisters und eigenwilligstes Mitglied der frommen Frauengemeinschaft, hat gerade alle Hände voll zu tun. Eine ihrer Mitschwestern wird von einer apokalyptischen Vision gepeinigt, und zwei neue Zöglinge, deren Angaben zu Herkunft und Vergangenheit allerlei Ungereimtheiten aufweisen, fordern ebenfalls Almuts ganze Aufmerksamkeit. Als sich dann die Unglücksfälle häufen und die Schrecken der Vision reale Gestalt annehmen, muss Almut sich tiefer mit der Vergangenheit ihrer Schützlinge auseinander setzen, als ihr lieb ist. Und einmal mehr begeben sich Almut Bossart und Pater Ivo bei ihren Ermittlungen ins dunkle Herz des mittelalterlichen Köln: auf die Dombaustelle, in zwielichtige Badestuben, in das Labor eines skurrilen Alchimisten - und schließlich in die Hände skrupelloser Söldner …

Quelle: HP der Autorin

Meine Meinung:

Zwei Frauen suchen Zuflucht im Konvent der Beginen, dem auch Almut angehört. Beide scheinen ein Geheimnis zu hüten. Als kurz darauf ein Domherr ermordet wird und der Sterbende mit seinen letzten Worten einen Hinweis auf das Konvent gegeben hat, stehen die Beginen unter Tatverdacht. Gemeinsam mit Pater Ivo will Almut den wahren Mörder stellen.

Dies ist der zweite Band von Andrea Schachts Romanserie um die Begine Almut. Clever, ehrlich, mutig und vorlaut – das sind die Charaktereigenschaften, die Almut so sympathisch machen. Sie hat Humor und ist offen, stets bereit, sich für andere Menschen einzusetzen. So eine wie sie, wünscht man sich als Freundin.

Die „Ermittlungen“ in dem Mordfall bereiten einem keine schlaflosen Nächte, auch wenn sogar Almut selbst Opfer von Anschlägen wird. Alles geschieht in „Miss-Marple-Manier“; der Fall wird durch Spürsinn, Almuts hartnäckiges Nachforschen und durch Hinweise ihrer Freunde gelöst.

Der Schreibstil von Andrea Schacht ist wieder einmal hervorragend. Leider ist Almut in diesem zweiten Band nicht ganz so „bissig“ wie in dem ersten. Das schmälert nicht ihre sympathische Art, nimmt aber etwas von dem Humor, der im ersten Band ausgeprägter ist.

Positiv ist zu bemerken, dass Pater Ivo und Almut sich immer mehr „mögen“. Man beginnt zu rätseln: wird zwischen den beiden noch eine Liebesbeziehung entstehen? Auch werden immer wieder Andeutungen über Ivos Vergangenheit gemacht. Bei Anmerkungen bleibt es aber auch, was noch mehr neugierig auf den dritten Band macht, der zum Glück schon lesebereit auf meinem Nachttisch wartet.

Bewertung:

Ich bin von dem zweiten Band nahezu so begeistert wie von dem ersten und vergebe erneut fünf von fünf Sternen.
Letzte Änderung: 06 März 2024 07:19 von Meggie.

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08 Apr. 2012 16:56 #2 von goat
Meine Meinung:

Im zweiten Band der Beginenreihe von Andrea Schacht treffen wir wieder auf viele alte Bekannte des Vorgängerbandes. Natürlich gibt es auch ein paar Neuzugänge und drei davon finden ein neues Zuhause bei den Beginen. Neben einem kleinen Kätzchen sind dies die ehemalige Badehure Johanna und Angelika, eine Nonne auf der Flucht.

Als eines Tages ein einflussreicher Domherr unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, fällt der Verdacht auf die Beginen. Die letzten Worte des sterbenden Domherrn waren: „Sucht die Teufelin bei den Beginen!“ Da ausgerechnet Benediktinerpater Ivo von Spiegel diese letzten Worte vernimmt, macht er sich den Weg zum Konvent am Eigelstein, um der Anschuldigung nachzugehen. Die Lage spitzt sich zu, als Magda von Stave, die Meisterin des Konvents, in Haft genommen wird. Damit soll erreicht werden, dass diese die Täterin ausliefert …

„Das Werk der Teufelin“ gestaltet sich sehr spannend – auch wenn der kriminalistische Teil etwas in den Hintergrund rückt. Dies tut dem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch. Im Gegensatz zu anderen Lesern habe ich die Täterin nicht ausmachen können, was ich als Pluspunkt werte. Es waren einfach zu viele neue Figuren dabei, deren Vergangenheit undurchsichtig war.

Die Entwicklung der Protagonisten hat mir besonders gefallen, da Almut und Pater Ivo sich langsam etwas nähern. So erfahrt der Leser in diesem Band so einiges über Almuts Vergangenheit – und auch Pater Ivo gibt einiges von sich preis. Das ändert allerdings nichts an den verbalen Neckereien der beiden. Schlagfertigkeit zeichnen Andrea Schachts Figuren aus. Das gilt auch für das taubstumme Mädchen Trine, die jetzt bei Georg Krudener, dem Kräuterhändler in die Lehre geht. Auf die Entwicklung dieser völlig unterschiedlichen Charaktere war ich auch sehr gespannt. Trotz der Tatsache, dass Tine taubstumm ist, weiß sie ganz genau, was sie will und bringt das auch immer sehr deutlich zum Ausdruck.

Dass auch die Anhänger der Kirche nicht immer so fromm sind, wie sie sich darstellen, wird in Andrea Schachts Roman sehr deutlich gemacht. Geistliche, die die Dienste der Badehuren in Anspruch nehmen, sind nicht ungewöhnlich und gehören eher zu den harmloseren Aktivitäten.

Der Autorin ist es auch mit diesem Band wieder gelungen, mich zu fesseln. Von daher gerne fünf Sterne von mir.

:*****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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