Leciejewski, Barbara - Am Meer ist es schön

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13 Juni 2025 11:56 #1 von Zabou1964
Autor: Leciejewski, Barbara
Titel: Am Meer ist es schön
Originaltitel: ---
Verlag: Ullstein
Erschienen: 30.05.2025
ISBN-13: 9783471360880
Seiten: 352
Einband: HC
Serie: ---
Preis: € 22,99


Autorenporträt:

Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen »richtigen« Beruf an und zog fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die Liebe zum Schreiben ließ sie allerdings nie los, inzwischen ist sie Bestsellerautorin und glücklich in ihrem Traumberuf.


Quelle: Ullstein Verlag

Inhaltsangabe:

Sechs Wochen Kuraufenthalt an der Nordsee – ein toller Urlaub, versprechen ihr die Eltern. Doch die achtjährige Susanne und die übrigen Kinder verbringen im »Haus Morgentau« die schlimmste Zeit ihres Lebens. Wer den Teller nicht leer isst, die Regeln bricht oder sich anderweitig aufsässig zeigt, wird von den Erzieherinnen hart bestraft. Kein Hilferuf dringt zu den Eltern durch, denn die Briefe der Kinder werden kontrolliert. Doch immer wieder schlagen Susanne und ihre Freunde den »Tanten« ein Schnippchen. Dann kommt es zu einem Vorfall, der Susanne noch Jahrzehnte später in ihren Alpträumen verfolgt – bis sie beschließt, sich endlich dem Trauma ihrer Kindheit zu stellen.


Quelle: Ullstein Verlag


Meine Meinung:

Ich habe bereits sehr viele Bücher der Autorin gelesen, aber keines hat mich bisher so bewegt. Das Thema Verschickungskinder ging schon mehrfach durch die Medien. Es war zu lesen und zu hören, dass Misshandlungen an der Tagesordnung waren. Aber das ganze in Romanform mit einem Bezug zu einem bestimmten Kind zu lesen, war für mich sehr bewegend. Mich hat das Thema bis in meine Träume verfolgt.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: 1969 als die damals achtjährige Susi zur Erholung ins Haus Morgentau in St. Peter-Ording geschickt wird und 2018 als sie ihre im Sterben liegende demente Mutter im Pflegeheim Abendrot besucht. Dort erzählt sie die Ereignisse, die sie jahrzehntelang verdrängt hatte. Ihre Geschwister Edith und Wolfgang und ihre Tochter Julia sind auch dabei. Immer mehr Gräueltaten der damaligen Tanten kommen zum Vorschein. Das Schlimmste war jedoch, dass niemand Susis Ausführungen Glauben geschenkt hat, als sie nach ihrer Rückkehr davon berichtet hat.

Barbara Leciejewski schildert in ihrem Roman fiktive Ereignisse. Wer aber ein wenig im Internet recherchiert, wird bald feststellen, dass nichts davon übertrieben ist. Zum Glück werden die Schilderungen immer wieder durch heitere Erlebnisse mit den damaligen Leidensgenossen unterbrochen.
Auch die Ereignisse in der Gegenwart lockern die bedrückende Atmosphäre ein wenig auf. Besonders das innige Verhältnis von Susanne zu ihrer Tochter Julia hat mich sehr berührt. Aber auch die Situation mit der dementen Mutter, die spät bereut, ihrer Tochter damals nicht geglaubt zu haben, war bewegend geschildert.

Ich kann diese sehr bewegende und wichtige Geschichte nur jedem ans Herz legen. Ich bin selbst Jahrgang 1964 und bei dem Gedanken, dass auch ich in einem derartigen Erholungsheim hätte landen können, jagt mir Schauer über den Rücken.


Fazit:

Erschreckend reale Geschichte, die tief bewegt

:*****:

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