Burton, Jessie - Herengracht-Saga. Die Magie der kleinen Dinge (Band 01)

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23 Mai 2015 18:50 - 05 März 2024 07:32 #1 von Meggie
Autor: Burton, Jessie
Titel: Die Magie der kleinen Dinge
Originaltitel: The Miniaturist
Verlag: Limes
Erschienen: 2015
ISBN: 978-3-8090-2647-1
Seiten: 480
Format: Hardcover
Serie: Herengracht-Saga, Band 01
Preis: 3,49 Euro

Autorenporträt:

Jessie Burton, geboren 1982, studierte an der Oxford University sowie an der Central School of Speech and Drama. Sie arbeitet unter anderem als Schauspielerin und lebt in London. Mit ihrem Debütroman "Die Magie der kleinen Dinge" begeisterte sie Verlage in aller Welt – die Rechte wurden in 32 Länder verkauft. In ihrer Heimat England eroberte sie sofort die Bestsellerliste und wurde von der Presse hochgelobt.
 


Quelle: Limes Verlag

Inhaltsangabe:

Die junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur das Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt – und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade der Brandts tiefe Abgründe verbergen – und Geheimnisse, die sie alle in ihren Sog ziehen werden …


Quelle: Limes Verlag

Meine Meinung:
Nella ist 18 Jahre jung und wird mit dem Amsterdamer Johannes Brandt verheiratet. Als sie in Amsterdam ankommt und ihr neues Zuhause das erste Mal betritt, merkt sie gleich, dass irgendetwas nicht stimmt. Ihre Schwägerin ist kühl und weicht Fragen aus. Das Hausmädchen Cornelia erzählt ihr geheimnisvolle Dinge und der Diener Otto kommt aus einem fernen Land. Und Johannes selbst straft Nella eher mit Nichtachtung, als ihr ein Ehemann zu sein. Damit sie abgelenkt ist, schenkt Johannes Nella ein Puppenhaus. Als sie beginnt, dieses einzurichten, bekommt sie unaufgefordert weitere Miniaturen zugeschickt, deren Zeichen Nella allerdings nicht deuten kann. Doch dann kommt Nella den Geheimnissen auf die Spur, die die Familie umgeben und weiß gleich, dass alles auseinanderzureißen droht.

Das Buch beginnt mit einer schüchternen Nella, die ins Amsterdamer Leben geworfen wird. Von der Ehe hat sie nur die Vorstellung, die ihre Mutter ihr vermittelt hat und ist gefrustet, als ihr Ehemann sie eher links liegen lässt, als sich um seine Ehepflichten zu kümmern.

Nella versteht vieles nicht, versucht jedoch, hinter die Geheimnisse zu kommen. Und als sie dann herausfindet, warum sich alle so komisch verhalten, kommt das Buch so richtig in Fahrt.

Ich habe den ersten der vier Abschnitte des Buches mit offenem Mund beendet, weil die Geschichte eine Wendung nimmt, die ich mir so überhaupt nicht vorgestellt habe. Denn es wird ein Thema aufgegriffen, welches im Jahre 1686 völlig undenkbar ist und mit hohen Strafen belegt wird.

Jessie Burton hat einen wunderbaren Schreibstil, der einem sofort gefangen nimmt. Man findet sich eben in der Geschichte wieder, wird mitgerissen von der Leichtigkeit der Worte, sieht die Magie in den kleinen Dingen und wünscht sich letztendlich nichts sehnlicher, als das Nellas eigener, kleiner Wunsch in Erfüllung geht.

Ist Nella zu Anfang noch schüchtern, entwickelt sie innerhalb kürzester Zeit einen Mut, der sie über sich selbst hinauswachsen lässt. Sie steht ihren Mann, beginnt ein eigenes Handeln und zeigt damit, dass sie für dieses harte Leben in Amsterdam gewappnet ist.

Je mehr man liest, umso mehr Geheimnisse kommen zum Vorschein. Alle sind betroffen, keiner will es gewesen sein und vor allem hat jeder jeden in der Hand. Sei es aus Liebe, aus Neid, aus Hass oder Missgunst.

Die Charaktere sind derart unterschiedlich, dass sich ein buntgemischtes Puzzle ergibt, welches sich am Ende zwar zu einem Ganzen zusammensetzt, aber trotzdem am Ende ein paar kleine Teile fehlten.

Mit zarten Tönen wird Nellas Geschichte erzählt. Kein leichter Weg, aber einen, den man beschreiten kann, wenn man genug „Mumm in den Knochen“ hat. Auch wenn ich Anfangs nicht so recht wusste, was genau mich erwartet, hätte ich am Ende gerne noch mehr Seiten gehabt. Dies führt leider zum Punktabzug, denn es bleibt doch noch so einiges offen, vieles ungeklärt.

Fazit:
Eine feine Geschichte, die zu recht als Bestseller gelobt wird, mich persönlich auch in den Bann zog, jedoch am Ende nicht vollständig zurückgelassen hat.

:****:


LG Meggie

Letzte Änderung: 05 März 2024 07:32 von Meggie.

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