Diverse (12 tolle Autoren) - Die vierte Zeugin

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05 Feb. 2013 10:50 - 06 März 2024 08:45 #1 von Meggie
Autor: 12 tolle Autoren
Titel: Die vierte Zeugin
Originaltitel: --
Verlag: atb
Erschienen: 2012
ISBN-13: 978-3-7466-2879-0
Seiten: 400
Einband: HC
Serie: --
Preis: 9,99 Euro

Autorenportrait:
Folgende Autoren haben an dem Buch mitgewirkt: Tanja Kinkel, Oliver Pötzsch, Martina André, Peter Prange, Titus Müller, Heike Koschyk, Lena Falkenhagen, Alf Leue, Katrin Burseg, Caren Benedikt, Ulf Schiewe, Marlene Klaus
Von den Meistern ihres Fachs: Nach „Die sieben Häupter“, „Der zwölfte Tag“ und „Das dritte Schwert“ (alle im Aufbau Taschenbuch erschienen) wieder ein opulenter, fesselnder Gemeinschaftsroman von zwölf namhaften und außergewöhnlichen Autoren historischer Romane.

Quelle: atb

Inhaltsangabe:

Köln im Jahre 1534. Ein ungewöhnlicher Gerichtsfall hält die Stadt in Atem: Der Londoner Geschäftsmann Richard Charman verklagt die Tuchhändlerwitwe Agnes Imhoff, um eine Schuld ihres unter rätselhaften Umständen verstorbenen Ehemanns Andreas zu begleichen. Agnes droht alles zu verlieren. Als sie versucht, ihre Unschuld an den Taten ihre Mannes zu beweisen, offenbart sich nicht nur ein Familiendrama, Stück für Stück gelangen tödliche Intrigen, Lügen und politische Verflechtungen ans Licht, die bis ins englische Königshaus reichen. Doch bis zuletzt stellt sich die Frage: Wer ist Agnes Imhoff wirklich – Opfer oder Täter?


Quelle: Buchrücken

Meine Meinung:
Agnes Imhoff steht unter Verdacht, zusammen mit ihrem unter mysteriösen Umständen verstorbenen Mann Andreas, den Tuchhändler Richard Charman betrogen zu haben. Sie droht alles zu verlieren und muss nun ihre Unschuld beweisen. Ein Prozess beginnt, der einiges ungeheuerliches ans Licht bringt. Doch es bleibt immer eine Frage im Raum stehen: Ist Agnes wirklich unschuldig?

An diesem Buch haben 12 Autoren mitgewirkt, die in einer grandiosen Geschichte den (wahren) Fall der Agnes Imhoff aufrollen.
Das Zusammenspiel der Autoren ist dabei einfach nur bewundernswert. Man merkt fast kaum, wer welchen Abschnitt geschrieben hat und alles ist so miteinander verschachtelt, dass dies eigentlich nur einem Gehirn entsprungen sein kann.
Aber man wird definitiv eines besseren belehrt.

Immer wieder wird man in die Enge getrieben, bildet sich eine Meinung, die man kurz danach wieder über den Haufen werfen muss, wird verwirrt und dann kommt alles mit einem Aha-Effekt zum Vorschein.
Auch wenn mir das Ende etwas schnell erschien und dies eigentlich mit zwei weiteren Kapitel gut hätte erzählt werden können, war ich dann doch befriedigt, als ich das Buch zuklappte.

Ich hatte das Glück, zusammen mit 8 der 12 Autoren das Buch in einer Leserunde lesen zu dürfen und so konnte ich auch einen Blick hinter die Kulissen werfen, wie schwer es doch ist, solch eine Geschichte zu schreiben.

Sehr gut hat mir gefallen, dass die Geschichte auf einem wahren Fall basiert.

Weiter erfährt man einiges über den Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Ich hatte es zwar mitbekommen, mir dann aber nie die Gedanken darüber gemacht, wie es denn nun nach dem Einsturz weitergeht, welche Arbeit entstanden ist und vor allem, welcher Schaden.

Bei intensivem Lesen kann man die einzelnen Schreibstile der Autoren auseinanderhalten, und so hat das Buch seinen eigenen Stil, zusammengemischt aus den Gedanken und Schreibweisen von 12 großartigen Autoren des historischen Genre.

Ich werde mich nun auch nach den anderen Gemeinschaftswerken wie „Die sieben Häupter“ oder „Die 13. Stunde“ umsehen.

Fazit:
Ein wirklich gelungener Roman!

:*****:


LG Meggie

Letzte Änderung: 06 März 2024 08:45 von Meggie.

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06 Feb. 2013 12:54 - 02 Jan. 2024 18:18 #2 von Tuppi
Meine Meinung:
Agnes Imhoff ist vor kurzem Witwe geworden. Nun zerrt sie ein Geschäftsmann aus London vor Gericht, weil ihr verstorbener Ehemann ihn betrogen hat.

Das Buch beginnt mit einem ungewöhnlichen Prolog, bei dem man einen kleinen Einblick bekommt und die einzelnen Charaktere vorgestellt werden. Der Leser wird darin direkt angesprochen, so als ob man auf dem Markt steht und eine Rede hört. Das hat mir sehr gefallen. Danach beginnt die Geschichte und ich habe nicht bemerkt, daß sie von verschiedenen Autoren geschrieben wurde. Die 12 Autoren, die dieses Werk gemeinsam geschrieben haben, haben eine gelungene Meisterleistung vollendet.

Die einzelnen Figuren wurden sehr gut dargestellt und ich hatte von Anfang an ein deutliches Bild vor Augen. Agnes wurde an den Pranger gestellt und während der Verhandlung kamen ungeheuerliche Fakten auf den Tisch. Daß es sich bei dem Verstorbenen um einen Blender gehandelt hat, war recht schnell klar. Aber ob es tatsächlich einen Betrug gab, blieb lange unklar, ebenso ob er durch einen Unfall oder durch Mord ums Leben gekommen ist. Für ein Motiv gab es viele Verdächtige und was alles ans Licht kam, war unglaublich und sehr tragisch. Das Ende fand ich sehr gelungen, alles wurde aufgeklärt. Und auch der Epilog, der in der Zeit des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs spielt, hat mir gefallen.

Fazit:
Neid, Missgunst und Habgier verpackt in eine tolle Geschichte!
:****:


06.02.2013 - 327

Viele Grüße Nicole

EIN TAG OHNE LESEN IST KEIN GUTER TAG!
Letzte Änderung: 02 Jan. 2024 18:18 von Tuppi.

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11 Feb. 2013 07:34 #3 von Ikopiko
Meine Meinung:

1534 verklagt der Londoner Charman die Witwe eines verstorbenen Tuchhändlers. Die Geschichte ist sehr kompliziert: Angeblich hat Andreas Imhoff Tuch bestellt, gegen schlechte Ware ausgetauscht und bei Charman reklamiert. Kurz darauf fand man ihn leblos im Rhein. Die Witwe Agnes Imhoff will nichts davon gewusst haben, soll nun jedoch mit Hab und Gut für das Vergehen ihres Mannes haften. Das wäre einmalig im deutschen Rechtswesen, denn bis dato durften Frauen für ihre Gatten weder Bürgen noch haften. An ihr soll ein Exampel statuiert werden, da clevere Männer ihr Vermögen regelmäßig auf ihre Frauen überschreiben und dadurch ihrer Zahlschuld entgehen. Da auch der Kaiser starkes Interesse an diesem Urteil hat, scheint Agnes Kampf aussichtslos.

„Die vierte Zeugin“, herausgegeben von Heike Koschyk und Alf Leue, beruht auf Tatsachen. Insgesamt 12 Autoren haben der alten Geschichte wieder Leben eingehaucht.

Der Roman beginnt mit einem großartigen Vorwort und ist in einzelne Abschnitte eingeteilt, in denen jeweils ein Autor aus der Sicht einer jeweils anderen Figur das Geschehen beschreibt und beurteilt. Durch diesen stets neuen Blickwinkel sah ich auch jeden Beteiligten in einem neuen Licht. Insbesondere bei der Frage nach der Schuld der Witwe änderte ich meine Meinung nach nahezu jedem Abschnitt. So blieb die Geschichte äußerst spannend und der Ausgang des Verfahrens bis zum Ende offen.

Einen halben Stern Abzug gebe ich dafür, dass für meinen Geschmack die Auflösung etwas knapp gehalten wurde.

Fazit:

Zwölf Autoren schreiben gemeinsam einen Roman. Ein interessantes Projekt, erfolgreich abgeschlossen.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch vier bis fünf von fünf Sternen.

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17 Feb. 2013 19:15 #4 von Zabou1964
Meine Meinung:

Dieser historische Kriminalroman ist ein Gemeinschaftswerk von zwölf Autoren des Autorenkreises „Quo Vadis“. Er basiert auf einem wahren Prozess, der in Köln im 16. Jahrhundert verhandelt wurde. Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass sie von den verschiedenen Autoren jeweils aus einer anderen Perspektive erzählt wird. So bekommt der Leser einen Eindruck aus zwölf verschiedenen Blickwinkeln.

Angeklagt ist die Tuchhändlerwitwe Agnes Imhoff. Ihr unter seltsamen Umständen verstorbener Ehemann Andreas hat den englischen Geschäftsmann Richard Charman betrogen. Im Prozess soll geklärt werden, ob die Witwe für den von ihrem Mann verursachten Schaden haftbar gemacht werden kann. Eigentlich sind Frauen zu dieser Zeit nicht geschäftsfähig gewesen. Es hat sich allerdings als Unsitte eingebürgert, dass Männer ihren Ehefrauen ihr Eigentum überschrieben, damit sie bei Betrügereien nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnten. An Agnes Imhoff soll nun ein Exempel statuiert werden.

Besonders interessant fand ich an diesem Werk die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen Charaktere auf das Geschehen. Dass hier jeder der zwölf Autoren eine andere Figur beschreibt, machte den Roman für mich zu einem echten Leseerlebnis. Obwohl der Ausgang der Gerichtsverhandlung recht schnell klar wird, verlor die Geschichte nicht an Spannung. Denn es blieb weiterhin ungewiss, inwieweit Agnes Imhoff Schuld an dem Betrug trägt.

Anlass für dieses Werk war der Einsturz des Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009. Die Mitglieder des Autorenkreises „Quo Vadis“ haben sich durch Lesungen und diesen Roman für die Wiederherstellung der Prozessakten des Falles Agnes Imhoff eingesetzt. In einem Nachwort erklären die Herausgeber Heike Koschyk und Alf Leue die Hintergründe.

Fazit:

Dieser Roman ist wahrlich ein spannendes Meisterwerk mit einem realen Hintergrund.

:*****:

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18 März 2013 07:05 #5 von Henriette
Meine Meinung
Agnes Imhoff ist Witwe eines wohlhabenden Kölner Tuchhändlers. Sie kommt nicht zur Ruhe, nicht nur, weil sie glaubt, dass ihr Mann ermordet wurde. Nein, sie wird auch verklagt, da sie für die Schulden ihres Mannes aufkommen soll. An den Mann, den sie für den Mörder ihres Mannes hält. Doch mit welchen Recht verklagt er sie? Denn Frauen können keine Schulden machen, sie sind nicht geschäftstüchtig.
Es kommt zur Verhandlung und Agnes muss erkennen, dass sie dabei wohl nicht unbeschadet durchkommt. Es wird bekannt, dass sie wohl ein Verhältnis mit dem Geschäftspartner und mutmaßlichen Mörder ihres Mannes hatte.
Wie wird es für Agnes und ihre Tochter ausgehen? Kann ihr der junge Anwaltsgehilfe zur Seite stehen? Warum ist ihr Anwalt so unbeteiligt?

Alles spannende Fragen, die in dem Buch beantwortet werden. Dies ist ein Gemeinschaftprojekt von zwölf tollen Autoren. Und toll ist nicht nur einfach so gesagt.
Es gab ein wirklich überaus ungewöhnliches Vorwort. Da war ich schon sehr von angetan.
Die gesamte Geschichte war interessant und stimmig aufeinander abgestimmt. Ich konnte keine Unstimmigkeiten, Unebenheiten feststellen. Ich konnte anhand des Schreibstils keine Unterschiede feststellen, welcher Autor was geschrieben hat.
Historisch belegte Daten waren sehr gut von Heike Koschyk und Alf Leue recherchiert. Was schon eine kleine Meisterleistung war, denn das Kölner Stadtarchiv war ja eingestürzt im Zuge von Bauarbeiten.

Fazit: Mich hat das gesamte Projekt hervorragend gefallen und ich vergebe für diese überzeugende Arbeit gern fünf von fünf Sterne.

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