Foster, Alan Dean - Bannsänger #1

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03 Jan. 2010 19:51 - 14 Feb. 2024 10:24 #1 von Meggie
Autor: Foster, Alan Dean
Titel: Bannsänger
Originaltitel: Spellsinger
Verlag: Heyne
Erschienen: 1983
ISBN-10: 3453312732
ISBN-13: 978-3453312739
Seiten: 381
Einband: TB
Serie: 1. Teil der Bannsänger-Reihe

Autorenportrait:

Alan Dean Fosters Arbeiten sind breit gefächert und reichen von Science Fiction und Fantasy über Horror und Krimis bis zu Western. Er schrieb Star Wars-Romane und die Romane zu den ersten drei Alien-Filmen, sowie Vorlagen für Hörbücher, Radio und die Story des ersten Star Trek Films. Alan Dean Foster lebt heute zusammen mit seiner Familie in Prescott, Arizona.


Quelle: amazon.de

Inhaltsangabe:

Jon-Tom Meriweather, Jurastudent und Rockmusiker, findet sich nach dem Genuß eines Joints in einer völlig anderen Umgebung wieder. Intelligente, sprechende Tiere schlangen sich rücksichtslos durch ein Leben voller Habgier, Futterneid und Beutelschneiderei. Bald muss sich auch Jon-Tom entscheiden, ob er mitmischen oder untergehen will, denn eine Rückkehr in die Welt seines kalifornischen Campus scheint ihm versagt. Durch einen Irrtum Clodsahamps, eines genialen, wenn auch leicht senilen Hexers in Schildkrötengestalt, wurde er nämlich in diese Welt verschleppt - und keine Magie vermag den Fehler rückgängig zu machen. Bald jedoch erkennt der unfreiwillige Wanderer zwischen den Welten, dass seine Anwesenheit von Nutzen sein kann. Das Volk der Gepanzerten, grausame Insektenwesen, drohen mit einer verheerenden Invasion. Und Jon-Tom spürt eine übersinnliche Gabe in sich schlummern: Er ist ein Bannsänger.


Quelle: Buchrücken

Meine Meinung:
Jon-Tom ist eigentlich Student der Rechtswissenschaft, mag Partys, spielt Gitarre und liebt sein junges Leben. Bei dem Genuss eines Joints wird er jedoch aus seiner heilen Welt gerissen und muss sich plötzlich mit dem sprechenden Otter Mudge und dem merkwürdigen Clodsahamp, einer hexenden Schildkröte abfinden. Er wurde in eine Parallelwelt gerissen, aus der er jedoch vorerst keine Chance hat, wieder zurückversetzt zu werden. Als Clodsahamp dann auch noch von einer Bedrohung spricht, die sich gegen die Bewohner richtet, entschließt sich Jon-Tom, der fremden Welt zu helfen und seine Bedürfnisse hinten anzustellen.
Zusammen mit Mudge, Clodsahamp, der rothaarigen Schönheit Talea und dem eigensinnigen Gehilfen des Hexers namens Pog, einem Fledermäuserich, macht sich Jon-Tom zur Rettung auf. Dabei findet er heraus, dass er eine Begabung hat. Wenn er auf der gitarrenähnlichen Duar spielt, fliegen violette Funken: er ist ein Bannsänger.

Vor mehr als zwei Jahrzehnten habe ich den Bannsänger-Zyklus schon gelesen und regelrecht verschlungen, weil die von Alan Dean Foster geschaffene Welt einfach witzig, farbenfroh und abwechslungsreich ist. Die Idee, einen jungen Jura-Studenten, der Rockmusik liebt, in eine andere Welt zu versetzen und ihn dort Abenteuer bestehen zu lassen, hat mich mitgerissen. Dazu kommt noch ein fesselnder Schreibstil, der zeitweise jedoch von sehr politischen Dialogen unterbrochen wird. Für mich persönlich nicht gerade sehr interessant, doch für den Verlauf der Geschichte von Nöten.

Die Bücher stehen schon ewig in meinem Bücherregal und wurden auch damals oft gelesen (wie man auf obigem Bild vielleicht auch sieht). Als ich nun danach recherchierte, war ich natürlich sehr überrascht, dass es noch einen 7. und 8. Teil der Reihe gibt und so war der Entschluss schnell gefasst, diese Reihe zu meinem Re-read des Jahres zu machen. Dass es noch weitere Teile gibt, hatte ich vor Jahren irgendwie nicht mitbekommen, was aber auch durch die eingeschränkte Nutzung des Internets und etlicher anderer lesenswerter Bücher wohl bei mir untergegangen ist.

Ein bisschen Sorge machte ich mir schon, als ich das erste Buch anfing zu lesen. Würde es mich genauso faszinieren wie damals? Doch meine Sorge war total unbegründet. Innerhalb kürzester Zeit war ich sofort wieder in der Geschichte gefangen. Der mitreißende Schreibstil des Autors hat mir Jon-Tom, den sprechenden Otter Mudge, den merkwürdigen Hexer Clodsahamp, die heißblütige Schönheit Talea und auch all die anderen Figuren wieder so nah gebracht, wie früher.

Alan Dean Foster hat eine faszinierende Parallelwelt erschaffen. Sie ist vergleichbar mit unserer Erde, nur dass es sprechende Tiere gibt. Meist nur mit Fell oder Federn. Reptilien werden eher als Nutztiere oder als Essen angesehen.

Gleich am Anfang lernt man den vorwitzigen Otter Mudge kennen und lieben. Er ist ein Halunke, klaut gerne mal, versucht andere übers Ohr zu hauen und Weibchen egal welcher Rasse schaut er gerne mal hinterher und flirtet auf Teufel komm raus. Aber er hat ein weiches Herz und er und Jon-Tom schließen schnell Freundschaft.
Der Schildkröterich Clodsahamp ist schon ein wenig senil und kann sich manchmal auch nicht an Zaubersprüche erinnern. Das Wirken von Magie kostet ihn Kraft und so ist er - wenn er es auch nicht öffentlich zeigt - froh über seinen Gehilfen Pog, der zwar ziemlich frech ist, wenn es aber Schlag auf Schlag kommt, sofort zur Stelle ist und hilft.

Die rothaarige Talea stößt wenig später auf die Gruppe und bleibt eigentlich nur bei Jon-Tom und Mudge, weil die halbe Diebesgilde hinter ihr her ist. Jon-Tom fühlt sich zu Talea hingezogen, die ihm jedoch ein ums andere Mal eine Abfuhr erteilt.

Im Laufe der Geschichte stoßen noch weitere Gefährten zur Gruppe. So die toughe Flor, die ebenfalls aus Jon-Toms Welt stammt, der gebildete Hase Caz sowie der diskussionsfreudige Drache Falameezar.

Zusammen macht sich die ungleiche Gruppe auf den Weg nach Polastrindu, um dort den Rat zu überzeugen, dass die Gefahr eines Angriffs durch die Gepanzerten, einer Insektenarmee, unmittelbar bevorsteht und man sich mobilisieren muss, um einen Gegenangriff zu starten.

Jon-Tom nimmt es meiner Meinung nach fast etwas zu gut auf, als er sich in der neuen Welt zurechtfinden muss. Heimweh hat er fast keins, nimmt alles als gegeben hin und stellt meiner Meinung nach zu wenig Fragen. Aber teilweise muss ich auch gestehen, dass er fast keine Chance hat, Antworten auf seine Fragen zu erhalten. Talea und Mudge nehmen Jon-Tom als Freund als gegeben hin, Clodsahamp redet meist in mysteriösen Rätseln und mit Caz und Falameezar kann sich Jon-Tom nur in gepflegte Unterhaltungen ergehen.

Und so bleibt ihm nur Flor, die aber alles als großes Abenteuer ansieht und ihre Hoffnung, wieder in die eigene Welt zurückzukommen, aufgegeben hat, weil sie eh eher die Räubertochter als die Studentin ist.

Die Magie, die Jon-Tom wirken kann, ist unausgereift. Er steht am Anfang, muss sich mit seiner Duar, einem gitarrenähnlichen Instrument, auseinandersetzen. Wenn er spielt und dazu singt, kann er zum Beispiel Gegenstände herbeizaubern. Allerdings nichts mechanisches. So versucht er einmal ein Auto als Fortbewegungsmittel zu erschaffen, dies wird jedoch umgewandelt in eine Kutsche, gezogen von Echsen.
Dazu muss ihm jedoch der passende Song einfallen. So singt er mal Beatles oder andere bekannte Sänger und Gruppen. Hier muss man jedoch bedenken, dass das Buch im amerikanischen 1983 erschienen ist, also aktuelle Sänger sucht man hier vergeblich. Im Gegenteil, meist werden sogar welche genannt, die ich nicht kenne.

Das Ende ist abrupt, man sollte den zweiten Band griffbereit haben, da die Geschichte nahtlos dort weitergeht.

Fazit:
Die Story ist abgedreht, witzig und vor allem eins: sehr unterhaltsam. Ich bin genauso begeistert, wie beim ersten Mal lesen und freue mich, dass noch weitere Bände vor mir liegen und noch zwei völlig unbekannte auf mich zukommen.

:*****:


LG Meggie

Letzte Änderung: 14 Feb. 2024 10:24 von Meggie.

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