Fitzek, Sebastian und Tsokos, Michael - Abgeschnitten

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20 Dez. 2012 22:36 #1 von Cogito ergo sum
Autor: Fitzek, Sebastian und Tsokos, Michael
Titel: Abgeschnitten
Originaltitel: -
Verlag: Droemer
Erschienen: 26. September 2012
ISBN-13: 978-3426199268
Seiten: 400 Seiten
Einband: Hardcover
Serie: -
Preis: 19,99 €

Autorenportrait:

Sebastian Fitzek :

"Sebastian Fitzeks Psychothriller sind definitiv nichts für schwache Nerven. "Therapie", erschienen 2006, war sein erstes Werk - und wurde gleich ein Bestseller. Seither präsentiert der Friedrich-Glauser-Preisträger einen Erfolgstitel nach dem anderen. Zum Glück entstammen die bedrohlichen Plots seiner Fantasie - und ebenfalls erfreulich: Fitzeks Sprache hat wenig mit seinem Uni-Abschluss zu tun. Denn sein erstes Buch schrieb der 1971 geborene Berliner in Form einer Jura-Promotion zum Thema Urheberrecht. Es folgten redaktionelle Tätigkeiten in Funk und Fernsehen. Als Autor und bekennender "Mailoholic" ist Fitzek ebenso fleißig wie kommunikativ, tourt gern auf Lesereisen und ist (fast) immer online. Sein Wohnort ist weiterhin Berlin."


Quelle:
amazon.de

Michael Tsokos :

"Prof. Dr. Michael Tsokos leitet das Institut für Rechtsmedizin der Charité und das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Er ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für die UN zur Identifizierung ziviler Opfer in Kriegsgebieten. 2005 wurde ihm der Medienpreis Bambi für seinen Einsatz bei der Identifizierungs-Mission deutscher Tsunami-Opfer in Thailand verliehen. Einem breiten Publikum ist er hierzulande durch seine Bestseller "Dem Tod auf der Spur" und "Der Totenleser" bekannt."


Quelle:
droemer-knaur.de

Inhaltsangabe:

"Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert.
Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …"


Quelle:
droemer-knaur.de

Meine Meinung:

Abgeschnitten. Im Zusammenspiel mit der Rasierklinge, die gemeinsam mit dem Titel auf dem Cover prangt, habe ich an eine Anspielung auf Verstümmelungen gedacht. Als Hinweis auf die Morde in dem Buch.
Doch während des Lesens wurde mir klar, dass "abgeschnitten" auf vielfältige Weise zu diesem Werk passt.

Abgeschnitten, ist Rechtsmediziner Paul Herzfeld von den Taten des Psychopaten, der seine Tochter entführt hat. Abgeschnitten, ist eine junge Frau namens Linda vom Rest der Welt, da sie sich während eines höllischen Sturms auf Helgoland befindet.
Und abgeschnitten sind letztendlich alle Protagonisten von der vermeintlichen Logik der anhaltenden Morde.

In Interviews mit den Autoren und in den Inhaltsangaben, die man zu lesen bekommt, steht die Tatsache im Vordergrund, dass die junge Linda per Fernanleitung durch Paul Herzfeld eine Leiche sezieren muss, um nach weiteren Hinweisen des Killers zu suchen.
Denn dieser versteckt Hinweise zum Verbleib von Herzfelds entführter Tochter in den Leichen, die von Linda auf Helgoland gefunden werden.

Das finde ich etwas schade.
Sicherlich ist das, rein medizinisch gesehen, außergewöhnlich und nicht uninteressant.
Jedoch transportiert diese Inhaltsbeschreibung nicht im Ansatz, wie großartig "Abgeschnitten" meiner Meinung nach ist.

Es geht nicht nur um das Aufschneiden von Leichen durch einen Laien. "Abgeschnitten" ist ein Psychothriller, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Dieses Buch besitzt keinen Spannungsbogen. Es ist pure Spannung auf jeder einzelnen Seite. Vom Anfang bis zum Ende.
Jedes Kapitel hat einen letzten Satz, der bewirkt, dass ich dieses Buch unter keinen Umständen aus der Hand legen wollte. Der letzte Satz, ist das magische rhetorische Werkzeug von Fitzek und Tsokos in diesem Buch. Wenn sich die innere Gänsehaut gerade erst gelegt hat, so dauert es weniger als zehn Seiten, bis sie sich wieder einstellt.

Doch "Abgeschnitten" ist nicht einfach nur ein gut geschriebenes Buch.
Es verfügt auch über einen Plot, der zu keinem Zeitpunkt durchsichtig ist. Hier und dort hatte ich so meine Vermutungen, was das Geschehene bedeuten könnte. Und, obwohl ich ziemlich gut im Durchschauen von Irreführungen bin, hätte ich niemals an das gedacht, was einem am Ende der grausamen Schnitzeljagd von Linda und Paul Herzfeld präsentiert wird.

Besondere Spannung entsteht sicherlich auch dadurch, dass es sich um eine Schnitzeljagd handelt. Eine Form des Mordens, bei dem der Leser selbst zum Detektiv werden kann.
Es gibt also mehrere Faktoren, die dazu führen, dass "Abgeschnitten" eine Kost von wenigen Tagen sein dürfte, weil es unheimlich schwer ist, dieses Buch aus der Hand zu legen.

Dementsprechend fällt meine Bewertung für dieses ausgesprochen gute Buch aus.
Ich gebe "Abgeschnitten" fünf von fünf Sternen.

:*****:

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07 Jan. 2013 06:03 #2 von Zabou1964
Meine Meinung:

Sebastian Fitzek ist ein Garant für spannende Unterhaltung und schlaflose Nächte. Die Tatsache, dass er sein neustes Werk gemeinsam mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos geschrieben hat, fand ich sehr interessant. Auf das Ergebnis dieser Zusammenarbeit war ich sehr gespannt. Ich bin – wieder mal – kaum zum Schlafen gekommen, so sehr hat mich dieser Thriller gefesselt.

Bei der Obduktion einer grausam entstellten Leiche findet der Rechtsmediziner Paul Herzfeld einen Zettel mit einer Handynummer im Kopf der Toten. Als er die Nummer anruft, hört er auf einer Mailbox die Stimme seiner Tochter Hannah, die in die Hände eines Entführers geraten ist. Ein weiterer Hinweis soll in einer anderen Leiche folgen. Doch diese wird auf Helgoland gefunden. Durch einen Orkan ist die Insel nicht erreichbar. Die Comiczeichnerin Linda, die vor ihrem Ex-Freund, einem Stalker, auf die Insel geflohen ist, findet den Toten. Paul Herzfeld fleht sie an, in der Leiche nach einem Hinweis auf seine Tochter zu suchen. Denn Helgoland wurde evakuiert und das Krankenhaus ist weitestgehend verlassen. Eine spannende Schnitzeljagd beginnt. Herzfeld bleibt nicht viel Zeit, denn seine Tochter ist auf Medikamente angewiesen.

Dieser Thriller hat die Bezeichnung wahrhaftig verdient. Selbst die Obduktionsszenen waren nicht langatmig beschrieben. Hier hatte ich im Vorfeld Zweifel, ob die Schilderungen zu detailliert und mit Fachausdrücken gespickt sein könnten. Aber für mich als Laien war alles verständlich beschrieben. Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven trieben mich immer weiter. Jedes Kapitel endet mit einem Satz, der mich zum Weiterlesen gezwungen hat. Wer der Entführer ist, wird relativ schnell klar. Ob es Herzfeld allerdings gelingt, seine Tochter rechtzeitig zu finden, bleibt spannend. Auch die Geschichte um Linda ist sehr dramatisch. Ihr Ex-Freund scheint sie gefunden zu haben, obwohl ihr Bruder ihr versichert, dass er ihn unschädlich gemacht hat. Oder leidet sie an Halluzinationen?

In kurzen Szenen wird immer wieder das Schicksal eines jungen Mädchens geschildert, das vergewaltigt und gequält wird. Bis zum Schluss ist nicht klar, wer sie ist. Die Beschreibungen sind zum Teil sehr grausam. Frauen, die selbst Opfer waren, rate ich daher dringend von diesem Buch ab. Auch empfindlichen Lesern dürfte das eventuell zu viel werden.

Sebastian Fitzek und Michael Tsokos ist ein äußerst spannendes Werk gelungen, das mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Durch das Mitwirken des Rechtsmediziners Tsokos gibt es ein paar interessante Einblicke in sein Metier. Am Ende, als ich mich schon entspannt zurücklehnen wollte, hielten die Autoren noch eine echte Überraschung parat. Die Kritik an der Rechtsprechung in unserem Land regt zum Nachdenken an. Sexuelle Straftäter werden oft milder bestraft als Wirtschaftskriminelle. Besonders gelungen fand ich auch die Danksagung am Ende des Buches, die wie ein Obduktionsbericht verfasst ist.

Fazit:

Mit „Abgeschnitten“ ist den beiden Autoren ein äußerst spannender Thriller gelungen, der auch einen kritischen Blick auf die deutsche Rechtsprechung wirft.

:*****:

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30 Jan. 2013 20:25 #3 von Meggie
Meine Meinung:
Paul Herzfeld ist Rechtsmediziner. Während einer Obduktion findet er im Schädel der Leiche einen Zettel, auf welchem die Telefonnummer seiner Tochter Hannah steht. Als er die Nummer anruft, hört er Hannah's Stimme. Sie wurde entführt und sollte Herzfeld die Polizei einschalten, wird sie sterben. Als eine weitere Leiche mit einer Nachricht auftaucht, beginnt eine Schnitzeljagd der perversen Art.

Das Sebastian Fitzek ein Meister seines Fachs ist, ist bekannt. Doch mit seinen neuem Thriller "Abgeschnitten", den er zusammen mit dem bekannten Rechtsmediziner Michael Tsokos geschrieben hat, sprengt er wieder alle Rekorde.

Ich habe selten ein so faszinierend ekliges Buch gelesen, in welchem bis ins kleinste Detail alles beschrieben wird. Teilweise musste ich kurz unterbrechen, weil mein Kopfkino dermaßen gut funktioniert hat, dass ich z. B. die Obduktion vor meinem geistigen Auge sah.

Paul Herzfeld, der Hauptcharakter, muss eine perverse Schnitzeljagd absolvieren, um seine Tochter Hannah zu retten. Hier schonen einem die Autoren nicht und liefern eine harte und spannende Szene nach der anderen.

Der zweite Hauptcharakter, ein junges Mädchen namens Linda, ist mir sehr sympathisch. Ich habe mit ihr gelitten und zolle ihr gehörig Respekt. Denn die Dinge, die sie tun muss, sind kein Zuckerschlecken.

Man merkt deutlich, dass ein Rechtsmediziner mit an dem Buch gearbeitet hat, den es wird nicht mit Fachausdrücken gespart, die jedoch auch eingehend erklärt werden.

Die Story ist rasant, irreführend und einfach unvergleichlich Fitzek.

Fazit:
Es gibt nicht viel abschließendes zu sagen, außer: Wann kommt das nächste, Herr Fitzek?

:*****:


LG Meggie

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18 Feb. 2020 11:43 #4 von Netha
Meine Meinung

Die Bücher von Michael Tsokos haben mir schon sehr gefallen, aber in Zusammenarbeit mit Sebastian Fitzek ist es noch mal interessanter geworden. Die psychologischen Spielchen haben dem ganzen noch mal ein drauf gesetzt.
Eine Schnitzeljagd zum Versteck der entführten Tochter von Paul Herztfeld war ja schon einmal eine Sache für sich, aber wo die Hinweise versteckt waren, dass was wirklich nichts für schwache Nerven.
Rasant, grausig und doch irgendwie genial geschrieben. Das Wetter im Buch spiegelte sich in dem Wetter das vorherrschte als ich dieses Buch las. Irgendwie passte alles zusammen, das mir dieses Buch bestimmt noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Auf alle Fälle werde ich die anderen Fälle auch noch lesen. Nur bis zum nächsten brauche ich ein wenig Abstand.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen :*****:

Liebe Grüße von Netha

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