Steinmetz, Stefan - Melissas Sehnsucht

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05 März 2017 09:16 - 01 März 2024 14:37 #1 von Meggie
Autor: Steinmetz, Stefan
Titel: Melissas Sehnsucht
Originaltitel: --
Verlag: Selfpublishing
Erschienen: 2016
ISBN-13: 978-1539536970
Seiten: 391
Einband: Taschenbuch
Serie: --
Preis: 11,24 Euro (?)

Autorenporträt:
leider findet man nichts Ausführliches über den Autor

Inhaltsangabe:

Die sechzehnjährige Melissa hat es schwer. In der Schule ist sie eine schüchterne, graue Maus, die keine Freundinnen hat, und zu Hause wird sie von ihrem bösartigen Stiefvater gemobbt. Doch Melissa kann ihrem unschönen Leben zweimal pro Woche entfliehen. Mit elf Jahren entdeckte sie nahe der Bahnlinie, die an ihrem Heimatdorf entlangführt, einen Durchgang in ein geheimnisvolles Bergland in einer Parallelwelt namens Königreich Bayern.
In Blauberg, einer kleinen Stadt in den Bergen, hat sie Freunde und eine Familie, die sie liebt wie eine eigene Tochter.
Doch ein düsteres Geheimnis liegt über dem Bergland. Einmal pro Woche muss ein Dutzend junger Mädchen auf den Gipfel steigen und eine Nacht lang Wache über die Menschen unten in den Dörfern und Städten halten. Auf dem Gipfel scheint den Mädchen etwas Entsetzliches zu widerfahren. Wieso sonst würden manche von ihnen zusammenbrechen und die Wache verweigern, auch wenn das bedeutet, dass sie aus der Gemeinschaft ausgestoßen und verbannt werden?
Melissa beschließt, herauszufinden, was sich während der Wache auf dem Berggipfel abspielt, nicht ahnend, dass ihr dort oben Schreckliches bevorsteht.


Quelle: amazon

Meine Meinung
Melissa ist eine Graue Maus. Sie fällt kaum auf und wenn, dann wird sie von ihrem Mitschülern gehänselt. Zu Hause erwartet sie ein nervender Stiefvater, der auch kein gutes Haar an ihr auslässt. Nur gut, dass Melissa einen Weg in ihr "Smaragdland" gefunden hat. Wenn sie durch das Portal tritt, findet sie sich in einer Parallelwelt wieder. Auf dem sog. Blauberg findet sie Freunde und die Liebe, die sie sich so sehr wünscht. Je öfter sie sich dorthin flüchtet, umso größer wird der Wunsch, dort ewig zu bleiben. Nur eines lässt sie zweifeln: Warum erzählt keiner etwas über das Grauen, dass auf dem Berg wohnt und dem sich einmal wöchentlich die Wachmädchen entgegenstellen? Melissa fängt an nachzuforschen und stößt auf ein grauenvolles Geheimnis.

Mit "Aufziehmädchen Emma" hat mich Stefan Steinmetz schon einmal in sein Königreich Bayern entführt und mit seiner eigens erschaffenen Steampunk-Welt den Grundstein für viele Geschichten gelegt.

Nun hat er einer Figur, die auch schon in "Aufziehmädchen Emma" erschienen ist, einen eigenen Roman gewidmet. Melissa, ein 16jähriges Mädchen, dass in seinem Leben schon so einiges durchmachen musste.

Der Vater starb früh. Ihre Mutter hat einen nun einen neuen Mann, mit dem Melissa so gar nicht klarkommt und auch in der Schule läuft es eher schlecht, als recht. Aber nicht wegen dem Unterricht, sondern eher wegen Melissas Mitschülerin Constanze, die ihrer Eifersucht nur durch Mobbing Ausdruck verleihen kann.

Da findet Melissa den Eingang zu einer Parallelwelt und steigt auf den Blauberg in ein Dorf, in welchem sie neue Freunde findet, in dem sie akzeptiert und geliebt wird. Doch muss sie das Dorf nach zwei Wochen wieder verlassen, weil sie keine Bürgerin dort ist.

Bis dahin ist alles gut. Die Geschichte ist spannend, man will wissen, wie sich Melissa aus ihrem grauen Leben erheben will und welche Abenteuer sie in der Parallelwelt erlebt. Ihre Sehnsucht, endlich anerkannt zu werden und Freunde und Familie zu haben, ist groß. Die Charaktere sind gut gezeichnet und ich habe mehrfach mitgefiebert, ob Melissa endlich Ideen entwickelt, sich endgültig nach Blauberg zurückzuziehen.

Doch dann bekam die Geschichte eine Wendung. Es wurde eine Sehnsucht Melissas eingebaut, die mir persönlich für ein 16jähriges Mädchen zu "arg" war. Ich kann hier leider nicht näher darauf eingehen, ohne zu spoilern. Doch nahm dieser Strang dann einen zu großen Teil der Geschichte ein. Ich habe mich erst nach gut 3/4 des Buches daran gewöhnen können. Richtig akzeptiert habe ich es nicht, aber ich merkte, dass es einfach zu Melissa dazugehört.

Aber auch Melissas Familie fing an, mich unheimlich zu nerven. Vor allem Melissas Mutter, die in meinen Augen ihr Wohlergehen über das ihrer Tochter gestellt hat. Deswegen musste Melissa viel zu früh erwachsen werden.

Der Autor hat einen eigenwilligen Schreibstil, der jedoch fesselt und Lust auf mehr macht. Auch seine Interpretation des Steampunks ist interessant. Insoweit hat er mit "Aufziehmädchen Emma" und mit "Melissas Sehnsucht" zwei Romane geschaffen, die in einer einzigartigen Welt spielen und deswegen auch Spielraum für viele neue Geschichten bieten.

Auch wenn mir manche Wege, die der Autor bestreitet, nicht so gefallen, bin ich dennoch fasziniert von der Fantasie, die an den Tag gelegt wird.

Fazit:
Ein Steampunk-Roman der etwas ungewöhnlicheren Art. Aufgrund einiger Dinge, die mir persönlich nicht gefallen haben, gibt es :****:


LG Meggie

Letzte Änderung: 01 März 2024 14:37 von Meggie.

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