Keller, Julia - Im dunklen Tal (1. Band der Bell Elkins-Reihe)

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02 März 2014 18:31 #1 von goat
Autor: Keller, Julia
Titel: Im dunklen Tal
Originaltitel: A Killing in the Hills
Verlag: Goldmann
Erschienen: 20. Januar 2014
ISBN-13: 978-3442479924
Seiten: 512
Einband: Taschenbuch
Serie: 1. Band der Bell Elkins-Reihe
Preis: 9,99 €

Autorenporträt:

Die mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Journalistin Julia Keller wuchs in den Bergen West Virginias auf, kennt also die Menschen und die Landschaft, die die Kulisse für ihr gefeiertes Romandebüt bieten. Heute lebt die Autorin in Chicago und Ohio und arbeitet an dem nächsten Fall für die engagierte Bezirksstaatsanwältin Bell Elkins.


Quelle: Klappentext

Inhaltsangabe:

Seit vier Jahren arbeitet Bell Elkins – neununddreißig, geschieden, alleinerziehende Mutter einer siebzehnjährigen Tochter – als Bezirksstaatsanwältin von Raythune County, West Virginia. Doch als drei alte Männer durch gezielte Kopfschüsse getötet werden, ist es nicht ihr Berufsethos, das die engagierte Juristin sofort zum Tatort eilen lässt, sondern ihr Mutterinstinkt. Denn die Bluttat ereignete sich in dem Fast Food Restaurant, in dem Bell mit ihrer Tochter Carla verabredet war. Carla löst sich nur langsam aus ihrem Schockzustand – doch in ihrem tiefsten Inneren weiß sie, dass sie den Täter erkannt hat. Und dieses Wissen bringt Mutter und Tochter in höchste Gefahr …


Quelle: Verlagsseite

Meine Meinung:

„Im dunklen Tal“ ist der Auftakt zu einer neuen Serie um die erfolgreiche Bezirksstaatsanwältin Bell Elkins. Sie lebt, geschieden von ihrem Mann, allein mit ihrer siebzehnjährigen Tochter Carla. Das Verhältnis zwischen den beiden ist nicht sonderlich gut, da Bell berufsbedingt nur sehr weinig Zeit für ihre Tochter hat und Carla zudem ein sehr eigenwilliges junges Mädchen ist, welches gerne mal versucht, ihre Mutter zu provozieren – sei es mit schwarz lackierten Fingernägeln oder einem Nasenpiercing.

Ausgerechnet an dem Tag, als Bell ihre Tochter nach der Schule aus einem Restaurant abholen soll, kommt sie aufgrund ihrer Arbeit mal wieder zu spät und Carla muss mit ansehen, wie vor ihren Augen drei alte Männer am Tisch erschossen werden. Bell, die gerade an dem Fall des 28-jährigen geistig zurückgebliebenen Albie Sheets arbeitet, der einen sechsjährigen erdrosselt haben soll, wird unfreiwillig in den Fall der drei getöteten Männer mit hineingezogen, weil sie die Nächste auf der Liste des Mörders ist. Was Bell jedoch nicht weiß: Carla hat den Mörder erkannt und schwebt nun auch in Lebensgefahr …

Julia Keller hat einen Psychothriller geschrieben, der sehr detailliert auf das Leben der Charaktere eingeht. Genau das ist auch Sinn eines Psychothrillers – das Hauptaugenmerk ist auf die Protagonisten und ihr Umfeld gerichtet und die Handlung rückt etwas in den Hintergrund. Dies sollte nicht zulasten der Spannung gehen. An manchen Stellen zieht sich die Liebe zum Detail etwas in die Länge, aber alles in allem ist der Autorin die Mischung ganz gut gelungen.

Ich habe mich zunächst etwas schwer mit Bell getan, weil sie durch ihren beruflichen Ehrgeiz ihre Tochter sehr oft vernachlässigt, was sie nicht sehr sympathisch erscheinen lässt. Von daher verwundert es nicht, dass Carla sich ihrer Mutter nicht öffnet und auch die Tatsache für sich behält, dass sie den Täter erkannt hat. Im Laufe der Geschichte erfahren wir, dass Bell eine Schwester namens Shirley hat, die im Gefängnis sitzt und die Bell seit 30 Jahren nicht gesehen hat, weil ihre Schwester sie nicht sehen möchte. Den Grund dafür erfahren wir Leser erst nach und nach, auch durch Rückblenden in Bells Kindheit. Dieser Teil des Buches hat dafür gesorgt, dass ich Bell besser verstehen konnte, warum sie in vielen so reagiert, wie sie reagiert.

„Im dunklen Tal“ bietet sehr viele Möglichkeiten mitzurätseln. Wer zum Beispiel der Auftraggeber hinter den Morden ist oder aber, was genau sich zugetragen hat bei dem Mord an dem kleinen Jungen. Ich habe mich mehr als einmal von der Autorin auf die falsche Fährte führen lassen und war am Ende sowohl überrascht als auch entsetzt, als sich alles aufklärt.

Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr zugesagt, weil sich mich, trotz der manchmal recht langen Erklärungen, doch mitreißen konnte und auch die Geschichte an sich sehr interessant ist. Das Ende deutet schon darauf hin, dass es eine Fortsetzung mit Bell geben könnte und tatsächlich: Im Herbst erscheint der zweite Band mit dem Namen „Am kalten Fluss“. Für das Debüt bekommt Julia Keller vier Sterne von mir.

:****:

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.

Ernst Reinhold Hauschka

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