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Hammesfahr, Petra - Der Frauenjäger
Titel: Der Frauenjäger
Originaltitel: -
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 24. Februar 2011
ISBN-10: 3805250142
ISBN-13: 978-3-8052-5014-6
Seiten: 432
Einband: Gebundene Ausgabe
Serie: -
Preis: 19,95 €
Autorenportrait:
Quelle: VerlagsseitePetra Hammesfahr schrieb bereits mit siebzehn ihren ersten Roman. Seitdem schreibt sie einen Bestseller nach dem anderen. Mit ihrem Mann lebt Petra Hammesfahr in der Nähe von Köln.
Inhaltsangabe:
Quelle: VerlagsseiteWährend Dein Leben perfekt scheint, lauert er im Dunklen.
Keiner weiß, dass es ihn gibt. Niemand hat die Zeichen erkannt, niemand die Frauen gefunden. Frauen, die seiner Meinung nach Parasiten sind, die sich von ihren Männern aushalten lassen und diese betrügen.
Auch Marlene muss nicht arbeiten. Ihr Mann ist ein erfolgreicher Unternehmensberater, sie hat zwei wohlgeratene ältere Kinder, ein Haus – kurz: alles, was man braucht. Nur das Gefühl, gebraucht zu werden, das fehlt ihr oft. Nur zu gerne hilft sie ihrem alten Freund Andreas Jäger aus der Klemme.
Kurz darauf erwacht Marlene in totaler Schwärze und erinnert sich nicht, wie sie in diese Finsternis geraten ist.
Meine Meinung
Der Titel und das Cover mit den tastenden Frauenhänden entlang des Bodens oder einer Steinmauer, haben mich neugierig werden lassen. Nach dem Lesen des Klappentextes war ich davon überzeugt, es mit einem Thriller zu tun zu haben und habe mich gewundert, warum das Buch „nur“ als Roman deklariert wurde. Nach Beenden von Petra Hammesfahrs neuestem Werk, weiß ich nun auch warum.
Aber zunächst zum Inhalt: Marlene Weißkirchen ist 42 Jahre alt und hat eigentlich alles, was frau sich wünschen kann. Zwei hübsche und wohlgeratene Kinder, eine gut funktionierende Ehe mit einem beruflich erfolgreichen Mann, der alles für sie tut. Im Gegensatz zu ihren drei Freundinnen, muss Marlene nicht arbeiten gehen und kann sich ihre Freizeit einteilen wie es ihr gefällt. Zufrieden ist sie mit ihrer Situation allerdings nicht. Das Haus ist bereits aufgeräumt und geputzt, ihre Kinder in der Schule, ihr Mann auf der Arbeit und es gibt für sie einfach nichts mehr tun. Das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, wird immer stärker und Marlene immer depressiver.
Als in der Umgebung mehrere Frauen spurlos verschwinden, fällt zunächst keinem auf, dass es sich immer um Frauen handelt, die sich von ihren Männern aushalten lassen und diese betrügen. Und plötzlich befindet sich Marlene in den Fängen dieses irren Täters, der seine Opfer nummeriert und in völliger Dunkelheit in einem Verlies zurücklässt.
Es mag sein, dass ich mit einer zu hohen Erwartungshaltung an diesen Roman herangegangen bin. Das Grundgerüst der Geschichte wäre eine gelungene Vorgabe für einen sehr guten Thriller gewesen. Was die Autorin daraus gemacht hat, war jedoch leider nur eine nachlässig und langweilig nacherzählte Geschichte. Als Marlene in völliger Dunkelheit erwacht – frierend, durstig und völlig orientierungslos, habe ich noch gedacht, dass die Geschichte mich fesseln kann. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Frau Hammesfahr widmete sich in diesem Fall zwei Erzählsträngen. Marlene und ihr Leben im Kreis ihrer Familie und Freunden vor der Entführung (wobei die Autorin immer wieder in die Vergangenheit schwenkt, wie sie die Freundinnen damals kennen lernten und wie sie mit ihrem Männern zusammenkamen) und Marlene als Nr. 9 in ihrem Verlies. Aber beide Erzählstränge wirkten monoton und wiederholten sich immer und immer wieder. Ich hätte niemals gedacht, dass man fast 400 Seiten darüber schreiben kann, wie jemand orientierungslos auf dem Boden kriecht und nach einem Ausgang sucht. Frau Hammesfahr kann es und es kam dabei nicht einmal ansatzweise so etwas wie Spannung auf.
Ähnlich ging es mir mit den Erzählungen über ihre Freundinnen. Ich habe vieles nicht nachvollziehen können. Verhalten wurden an den Tag gelegt, die jeglicher Logik entbehren. Und wenn das das Bild typsicher Freundinnen sein soll, dann würde ich persönlich auf Freundschaften verzichten wollen. Leider wurden in dieser Geschichte auch viel zu viele Namen in den Raum geschmissen, die das Lesen des Romans noch zusätzlich erschwert haben. Was mich völlig irritiert hat, war Marlenes Verhalten in der Gefangenschaft – völlig unrealistisch und lächerlich. Nicht einmal der filmreife Abschluss des Romans konnte noch etwas herausreißen.
Empfehlen kann ich „Der Frauenjäger“ nur jemandem, der eine nette vor sich hindümpelnde Geschichte sucht, denn zu mehr hat es in diesem Fall nicht gereicht. Spannung – Fehlanzeige. Deswegen gibt es von mir auch nur drei Sterne.

Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig.
Ernst Reinhold Hauschka
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