Autor: Gesthuysen, Anne
Titel: Mädelsabend
Originaltitel: -
Verlag: Kiwi
Erschienen: 2020
ISBN-13: 978-3462054149
Seiten: . 384
Einband: TB
Serie: -
Preis: 12,00€
Autorenporträt:
Anne Gesthuysen (* 2. Oktober 1969 in Geldern) ist eine deutsche Journalistin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin. Sie moderierte von 2002 bis 2014 das ARD-Morgenmagazin.
Quelle
Inhaltsangabe:
Eine Ehe steht nach sechzig Jahren vor dem Aus – und eine junge Mutter ringt um eine Entscheidung, die nicht nur ihr Leben bestimmen wird. Ruth und Walter leben seit Ruths Sturz im Seniorenheim Burg Winnenthal. Walter möchte am liebsten sofort zurück nach Hause, die vielen lebenslustigen Witwen hier sind ihm unheimlich. Ruth hingegen genießt die Gesellschaft von Gleichgesinnten. Sie lauscht den Lebensgeschichten der anderen Frauen und singt endlich wieder im Chor. Keine zehn Pferde werden sie hier wegbringen. Als ihre Enkelin Sara, Mutter eines kleinen Sohnes, die Zusage für ein Forschungsstipendium in Cambridge erhält und von ihrem Mann vor eine Entscheidung gestellt wird, sucht sie Rat bei Ruth. Geschickt verwebt Anne Gesthuysen Gegenwart und Vergangenheit und erzählt von einem bewegten Frauenleben am Niederrhein, das den Bogen vom Zweiten Weltkrieg über die piefigen Fünfziger- und die wilden Siebzigerjahre bis in die Jetztzeit spannt. Von der Liebe und kuriosen Hochzeitsbräuchen, von Karnevalstraditionen und Anti-AKW-Treckerfahrten. Von den Herausforderungen einer Jahrzehnte währenden Ehe, von patriarchalen Machtstrukturen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Humorvoll, warmherzig und feinfühlig spürt sie der Frage nach, was zwei Menschen zusammenhält und welche Bedeutung Freiheit und Selbstverwirklichung haben. Eindrücklich zeigt sie, dass es keine einfachen Antworten gibt, nur individuelle Wege zum Glück.
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Meine Meinung:
Ich gebe zu, dass ich nicht wirklich sagen kann, welches Genre euch erwartet. Daher habe ich es allgemein unter Belletristik eingeordnet.
Man nehme eine Oma und eine Enkelin und was herauskommt sind zwei unterschiedliche Generationen. Meine Mutter hat mich selbst sehr spät bekommen und schon hier konnte ich diese Unterschiede bemerken. Sei demütig, zufrieden und kümmer dich im Haus, Hof und Kinder. Wenn ich meiner Mutter erzähle, dass ich schreibe, dann heißt es nur, du bist Mama und hast wichtigere Pflichten. Dieser Konflikt und die Zeit Weltkrieg bis in die wilden Siebziger ist somit eine Möglichkeit eben dies besser zu verstehen. Warum ist meine Mutter, wie sie ist?
Das Buch besteht aus kürzeren Kapiteln und ist vom Stil her leicht lesbar. Modern, zeitlos und bildhaft würde ich ihn beschreiben.
Inhaltlich geht es um ein veraltetes Frauenbild und das genaue Gegenteil. Ruth hat sich immer um die Belange des Mannes gekümmert. Sie möchte ausbrechen und ihr Leben leben, aber wie macht man das und kann sie überhaupt ohne ihren Mann, der 65 Jahre an ihrer Seite ist? Sara kann Karriere machen und die Familie müsste anstehen. Was ist der richtige Weg, das Mittelmaß?
Leider ist es so, dass mich die Figuren nicht abgeholt haben. Das liegt daran, dass sie sehr stereotypisch sind. Walter, der genau wie sein Vater ist, weil er es so kennengelernt hat. Ruth möchte, aber dann doch nicht. Im Grunde müssten sich die Figuren durch die Unterhaltung entwickeln, aber das tuen sie in meinen Augen nicht. Stattdessen wird über die Vergangenheit geredet. Anekdoten und Erinnerungen, die schön sind, keine Frage. Allerdings müssten diese etwas bewirken und das tun sie nicht.
Somit hat es es einen leichten Unterhaltungswert, wenn man sich für Anekdoten einer älteren Frau interessiert. Es hat jedoch keinen Mehrwert und auch keine richtig unterhaltsame Story.
Bewertung! 2 von 5
