Mankell, Henning - Der Chinese

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14 Feb. 2010 12:14 #1 von Netha
Autor: Mankell, Henning
Titel: Der Chinese
Originaltitel: Kinesen / 2008
Verlag: Weltbild
Erschienen: 2009
ISBN-10: 3552054367
ISBN-13: 978-3552054363
Seiten: 605
Einband: SC
Serie: keine

Autorenportrait:

Henning Mankell * 3. Februar 1948 in Stockholm, aufgewachsen in Sveg), ist ein schwedischer Theaterregisseur und Schriftsteller. Bekanntheit in Deutschland erlangte er vor allem durch seine Kriminalroman-Reihe über Kurt Wallander.

Quelle: Wikipedia

Inhaltsangabe:

Erik Huddén und Vivi Sundberg sind noch arg geschockt, als sie im Januar 2006 nach einer Besichtigung des Tatorts an die Haustür von Tom Hansson klopfen. Der halbnackte Mann, der in den Pistolenlauf der Polizistin schaut, weiß noch gar nicht, dass er und seine Frau die einzigen Überlebenden eines bestialischen Massakers sind, dem die restlichen achtzehn Bewohner seines schwedischen Dorfes zum Opfer fielen. Sie alle waren untereinander verwandt, zwei sind die Adoptiveltern der Richterin Birgitta Roslin. Diese ermittelt auf eigene Faust -- und argwöhnisch von Vivi Sundberg beäugt. Durch Zufall führt sie ein rotes Band zur Spur eines mysteriösen Chinesen: eine Spur, die die Richterin bis hin nach China verfolgt. In der bedrückenden und bedrohlichen Atmosphäre von Peking im Vorfeld der Olympischen Spiele wird sie fündig -- und stößt auf eine schier unglaubliche Geschichte rund um kommunistischen Machtwahn und kapitalistische Korruption, die tief zurückführt in die chinesische Vergangenheit...

Quelle: Amazon de


Meine Meinung

Als Fan von Henning Mankell war dieses Buch ein muss für mich.
Als es dann beim Weltbild Verlag zu einem vernünftigen Preis angeboten wurde habe ich natürlich zuschlagen müssen.
Da ich bislang nur einmal enttäuscht wurde mit den Büchern des Autors, war meine Erwartungshaltung recht hoch.
Ich kann euch sagen dass ich nicht enttäuscht wurde.
Wieder ein klasse geschriebener Roman, der dem Leser so einiges zu denken gibt.

Gerade recht zu den Olympischen Spielen in China ist dieser Roman auf den Markt gekommen. Herr Mankell bedient sich ja gern Dinge die gerade up to date sind auf der Welt.

In einem sehr kleinen schwedischen Dorf macht ein Fotograf eine grausige Entdeckung, bis auf drei Menschen wurde die Bevölkerung eines ganzen Dorfes auf grausamste Weise ermordet. 19 Menschen fanden in einer Nacht den Tod.
Die Polizei steht vor dem grausamsten Verbrechen der Polizeigeschichte Schwedens.

Weit entfernt in Helsingborg lebt die Richterin Brigitta Roslin, diese bekommt durch die Presse Kenntnis von dem Fall und stolpert über die Nachnamen der Toten.
Ihre Mutter wurde in einer Familie mit diesem Nachnamen und aus dieser Region großgezogen. Ihr Interesse wurde geweckt und sie befasst sich tiefer mit den Morden.

Brigitta Roslin fährt in dieses kleine Dorf um sicher zu gehen dass sie mit ihren Gedanken richtig liegt, und sie somit zu den Hinterbliebenen der Toten gehört. In dem Haus ihrer Adoptivgroßeltern findet sie sehr alte Tagebücher, von denen sie sich unerlaubterweise eines mitnimmt.

Damit setzt sie Geschehnisse in Gang, die sie sich so bestimmt nicht gewünscht hat.

Henning Mankell hat es mit diesem Buch wieder geschafft mich auf den ersten Seiten zu fesseln, seinem Schreibstil kann ich mich nicht entziehen.
Seine Erzählung wirkt auf mich plastisch, so dass ich jede Geschichte von ihm mit erlebe. Das Kopfkino ist voll zutage getreten. Der Autor erzählt erst das Geschehen in Schweden, dann geht er in die Vergangenheit um die Umstände zu ergründen warum sich die Tat in der Gegenwart ereignet hat. Danach geht es wieder in der Gegenwart rund. Aber ohne Gemetzel, sondern eher mit der Unterschwelligen aufkommenden Angst, wenn der Protagonisten klar wird was dort eigentlich gespielt wird.
Henning Mankell versucht die Lebens- und Denkweise der Chinesen verständlich rüber zu bringen, was ihm meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist.
Ist China auch heute noch in zwei Lager geteilt, die alte Generation der Maoisten und die neue Generation der Kapitalisten, die teils über Leichen gehen um ihrem Ziel näher zu kommen.
Das Land des Lächelns, in dem gut abgewogen werden muss, wie dies Lächeln gemeint ist.
Dieses Buch an einem Stück zu lesen ist fast nicht möglich, immer wieder gab mir der Autor so einiges zu denken.

Denn noch ist es spannend, fesselt und plastisch zu lesen.

Für mich wieder ein echter Mankell, so liebe ich seine Bücher.

Dieses Werk bekommt von mir vier von fünf Sternen
:****:

Liebe Grüße von Netha

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20 Feb. 2011 13:57 #2 von piper
Meine Meinung:

In einem kleinen Dorf in Schweden ereignet sich ein Massenmord, der 19 Menschen umfasst. Doch was steckt hinter dieser Tat? Richterin Brigitta Roslin, deren Adoptiveltern ihrer Mutter unter den Toten entdeckt, versucht den Fall zu klären und fährt dafür in das kleine Dorf. Dort stößt sie tatsächlich auf eine Spur, die die Polizei allerdings anscheinend nicht so ernst nimmt. Also versucht sie es auf eigene Faust und reist dafür sogar nach Peking. Was für Konsequenzen das allerdings hat, erahnt sie fast zu spät...

In Mankell-typischer Schreibweise werden wir nicht nur nach Schweden entführt sondern machen eine kleine Weltreise, auf der wir auch Amerika, China, Afrika und London besuchen. Zudem spielt auch nicht alles in der Gegenwart. Für eine gewisse Zeit wird man in das Jahr 1863 und folgende entführt, um mehr über die Hintergründe zu erfahren.
Denn es geht um viel mehr, als nur einen Massenmord in Schweden, der mit der Zeit immer weiter in den Hintergrund rückt. Dafür steht dann die Politik in China im Vordergrund. Durch den Titel lässt sich auch erahnen, dass es vorallem um einen speziellen Chinesen geht.

So spannend es anfängt und es auch endet, zwischendrin gab es leider ein paar Passagen, wo ich der Meinung bin, dass man diese in einem kurzen Absatz zusammenfassen könnte bzw. auf ein paar Seiten reduzieren. Da aber alles sehr detailreich beschrieben ist, was von Vorteil ist, um sich alles besser vorstellen zu können, so zieht es einige Abschnitte unnötig in die Länge.

Was dafür gut gelungen ist, ist die Sichtweise aus der erzählt wird. Auch wenn das meiste aus der Sicht von Brigitta Roslin erzählt wird, so ist es vorteilhaft, auch mal die Gedankengänge des Chinesen zu erfahren, um nicht nur seine Handlungsweise sondern das Buch insgesamt besser nachvollziehen zu können.

Auch wenn der Schwerpunkt wo anders liegt, als bei den Wallender-Romanen, so muss ich sagen, dass dieses Buch mich nicht ganz so gefesselt hat, wie die Wallender-Reihe, was insbesondere an den unnötigen Abschnitten liegt.
Daher gibt es von mir :***:

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