Lilly, Evangeline - Die Kwickerwonker

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09 März 2024 13:39 #1 von Meggie
Autor: Lilly, Evangeline
Titel: Die Kwickerwonker
Originaltitel: The Squwickerwonkers
Verlag: Panini
Erschienen: 2016
ISBN-13: 978-3-957989260
Seiten: 72
Einband: Hardcover
Serie: --
Preis: 14,99 Euro

Autorenporträt:

Die Schauspielerin Evangeline Lilly erlangte weltweite Berühmtheit durch ihre Rolle als Katherine "Kate" Austen in der TV-Serie "Lost". Was nur die wenigsten wissen: Evangeline Lilly ist auch eine begeisterte Autorin.


Quelle: Panini

Eigene Inhaltsangabe:
Vera befindet sich auf einem Jahrmarkt, als ihr ein ungewöhnlicher Wagen auffällt. Von Neugier getrieben, betritt sie ihn und befindet sich plötzlich in der Welt der Kwickerwonker. Marionetten, die mit ihrem Auftreten so manche Verwirrung stiften. Der hochmüt`ge Pa übernimmt das Reden und stellt die komische Truppe vor. Doch dann bringen sie den roten Ballon von Vera zum Platzen und es passieren Dinge, die Vera sich nicht in ihren kühnsten Träumen vorstellen will.

Meine Meinung:
Die Autorin Evangeline Lilly ist uns aus mehrere Film- und Fernsehproduktionen bekannt. Allen voran wohl mit ihrer Darstellung der Elbin Tauriel in "Der kleine Hobbit". Mir bekannt ist sie auch aus der Fernsehserie "Lost", in der sie Kate spielt, die ein Geheimnis umgibt. Mit ihrem schauspielerischen Können war sie mir schon aufgefallen, dass sie nun auch schriftstellerische Fähigkeiten hat, rundet ihre Talente gekonnt ab.

Mit "Die Kwickerwonker" hat sich Evangeline einen Traum erfüllt, der sie schon seit 20 Jahren begleitet. Aber erst mit zunehmenden Freundschaften und Kontakten in der Filmbranche fand sie einen Illustrator, mit dem zusammen sie endlich ihren Kindheitstraum verwirklichen konnte.

Johnny Fraser-Allen und Evangeline Lilly bilden ein Team, das mit enormer Vorstellungskraft und kindlicher Fantasie, Können und vor allem dem Händchen zur Perfektion nun den ersten Band der "Kwickerwonker"-Reihe veröffentlicht haben.

Kennt Ihr, wie es ist, ein Buch in Händen zu halten und Ihr wisst allein schon vom Einband und Klappentext her, dass es sich um einen Schatz handeln muss? Genauso ging es mir mit "Die Kwickerwonker". Schon als ich es aus dem Briefumschlag befreit hatte, war ich fasziniert vom Cover. Den in diesem liegt schon die ganze Aussagekraft der innenliegenden Geschichte.

Johnny Fraser-Allen, der für die Zeichnungen zuständig war, hat sich selbst übertroffen. Ich habe nach Beendigung des Buches im Internet recherchiert und so einiges über ihn gefunden. Doch hier hat er all seine kindliche Fantasie, sein Können und seine Vorstellungen einbringen können. Für mich als völlige talentfreie Zeichnerin, bei der man mit Müh und Not ein Haus in einfachen Strichen erkennen kann, ist dies natürlich ein total faszinierendes Talent.

Die Zeichnungen sind mysteriös, bieten viel Platz für Fantasie und spiegeln auch die Charaktere detailgetreu wieder. Die Marionetten sind einzigartig und doch wieder ein großes Ganzes und passen einfach perfekt zu der von der Autorin geschaffenen Geschichte um das neugierige Kind Vera, dass mit seinem Besuch im Waggon der Kwickerwonker etwas völlig, für sie Unvorhergesehenes auslöst und ihr Leben damit in eine andere Bahn lenkt.

Nach erstmaligem Lesen war ich gebannt von der Geschichte, die in Limerick-Form erzählt wird. Erst beim zweiten Mal fielen mir viele, viele Kleinigkeiten auf. Denn hier konnte ich dann die Verse mit den Bildern in Verbindung bringen. Die einzelnen Kwickerwonker werden vorgestellt. Der hochmütg´ge Pa, die miese Mama, Thaddäus, der Tropf, die stumme Stella, die gierige Gesa, der hungrige Heinrich, der schicke Schorsch, die faule Frieda und der eitle Emil. Sie zusammen bilden die Kwickerwonker, Marionetten, die ihr Leben in einem Waggon führen, der von Jahrmarkt zu Jahrmarkt tingelt.

Und Vera, die mit ihrer Neugier und ihrer eben verzogenen Art ein großes Unglück für sich selbst auslöst.

Die Geschichte wirkt düster und niedlich zugleich. Die Zeichnungen sind in bedeckten Farben gehalten, nur ab und zu mit kräftigen Farbtönen durchsetzt und wirken so auf mich wieder teilweise fröhlich. Der Hintergrund der Geschichte allerdings ist nicht so fröhlich. Doch gleichzeitig auch wieder erheiternd. Um dies zu verstehen, muss die Geschichte wahrscheinlich selbst gelesen werden.

Peter Jackson, bekannt als Regisseur von "Der Herr der Ringe" und "Der kleine Hobbit" sowie diversen anderen Filmen epischen Ausmaßes, hat sich in einem Vorwort verewigt, während Evangeline und der Illustrator Johnny Fraser-Allen sich im hinteren Teil nochmals verausgabt haben. Hier erzählen die beiden, wie sie sich kennengelernt haben und wie die Zusammenarbeit zustande kam. Ebenso wird ausführlich berichtet, wie die Zeichnungen entstanden sind und warum Evangeline das Gedicht, das sie als Kind geschrieben hat, mehrmals umdichten musste, bis es letztendlich in der endgültigen Form veröffentlicht wurde. Als kleines Bonbon bekommt man aber das Original-Gedicht auch zu lesen. Diese Ergänzung war für mich als Laie total interessant, da ich mir nun vorstellen kann, welche Arbeit hinter all dem gesteckt hat. Das Endergebnis kann sich aber auf alle Fälle sehen lassen.

Auf der Rückseite steht, dass das "düster und visuell eindrucksvolle Märchen...sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistern" wird. Ich stimme bei Erwachsenen natürlich zu, doch bei Kindern sollte abgewägt werden, wie deren kindliches Gemüt ausgeprägt ist. Die düster vorherrschende Stimmung finde ich persönlich für zartbesaitete Kinder nicht geeignet.

Das leidliche Thema "Preis" muss natürlich auch angesprochen werden. Das Buch umfasst 72 Seiten. Illustriert und mit Text beschrieben. Die eigentliche Geschichte umfasst nur das Gedicht und die wunderschönen Zeichnungen. Der zweite Teil des Buches besteht aus Berichten, Zeichnungen und Erklärungen. Ich habe nicht lange gebraucht, um das Buch zu lesen, aber trotzdem finde ich den Preis von 14,99 Euro mehr als gerechtfertigt. Denn wer so viel Liebe in ein Buch steckt, der verdient es auch, dafür bezahlt zu werden. Und man muss bedenken, dass man damit auch einen kleinen Schatz in seinem Bücherregal stehen hat.

Fazit:
Ich halte es wie Peter Jackson. Man wird diesen Unfug lieben. Von mir gibt es dafür die volle Punktzahl. 

:*****:
 


LG Meggie

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