Kinsella, Sophie - Schau mir in die Augen, Audrey

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06 Aug. 2015 19:31 - 09 März 2024 08:59 #1 von Meggie
Autor: Kinsella, Sophie
Titel: Schau mir in die Augen, Audrey
Originaltitel: Finding Audrey
Verlag: cbj
Erschienen: 2015
ISBN: 978-3-570-17148-6
Seiten: 384
Format: Taschenbuch
Serie: --
Preis: 14,99 Euro

Autorenporträt:

Sophie Kinsella ist Schriftstellerin und ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre Schnäppchenjägerin-Romane um die liebenswerte Chaotin Rebecca Bloomwood werden von einem Millionenpublikum verschlungen. Die Verfilmung ihres Bestsellers »Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin« wurde zum internationalen Kinohit. Sophie Kinsella eroberte die Bestsellerlisten aber auch mit Romanen wie »Göttin in Gummistiefeln«, »Kennen wir uns nicht?«, »Kein Kuss unter dieser Nummer« oder mit ihren unter dem Namen Madeleine Wickham verfassten Romanen im Sturm. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London.


Quelle: cbj

Inhaltsangabe:

Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...


Quelle: cbj

Meine Meinung:
Audrey hat Angstzustände und versteckt sich deswegen hinter einer Sonnenbrille. Sie traut sich nicht aus dem Haus, mag keine fremde Menschen und lässt einzig und allein ihre Familie an sich heran. Als immer öfter der Freund ihres Bruders Frank bei ihr zu Hause ist, beginnt Audrey über vieles nachzudenken. Doch mit einer durchgeknallten Familie ist alles gar nicht so einfach… oder vielleicht gerade deswegen?

Mit gemischten Gefühlen bin ich an das Buch herangegangen. Sophie Kinsella war mir bis dato unbekannt. Doch hat sie mich mit ihrem Jugendbuch-Debut schlichtweg umgehauen.

Dies lag unter anderem daran, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Jede freie Minute hab ich damit verbracht und es in Rekordzeit gelesen. Audrey ist ein so sympathisches junges Mädchen, dass Schlimmes erlebt hat. Was genau, erfährt man immer nur ansatzweise. Doch welche Auswirkungen es hatte, erschlägt einem fast.
Audreys Angstzustände führen dazu, dass sie sich immer weiter abkanzelt. Sie lässt nur noch ihre Familie an sich heran. Andere soziale Kontakte legt sie aufs Eis. Sie verlässt nicht das Haus, hat Panik anderen zu begegnen und vor allem eins: sie kann keinem mehr in die Augen schauen. Und trägt deshalb eine Sonnenbrille.

Nach und nach legt die Autorin dar, wie es Audrey ergeht, was sie fühlt und denkt und welche Sorgen sie sich macht.
Audrey ist ein Charakter, dem man helfen möchte, es aber gar nicht kann. Denn Audrey muss alleine aus dieser Krankheit herauskommen.

Und dann ist da Linus, ein junger Teenager, der mit unbeschreiblich einfühlsamer Weise das Herz von Audrey gewinnt.

Aber auch der Rest von Audreys Familie ist der Hammer. Mutter Anne ist überfürsorglich und vertraut mehr auf Zeitungsartikel, als auf ihren gesunden Menschenverstand. Vater Chris weiß genau, dass er nicht die Hosen in der Beziehung an hat. Bruder Frank kennt nur seinen Computer und der kleine Felix ist der Sonnenschein der Familie.

Mit einem unsagbar leichten Schreibstil ist man sofort in der Geschichte drin, erlebt Audreys Ängste, die Überfürsorglichkeit der Mutter und die geballte Pubertät von Frank. Zwischendrin Vater Chris, der kleine Felix und Linus.

Unterbrochen werden die einzelnen Kapitel von sog. Kameraaufnahmen, die von Audrey durchgeführt werden. Hier hat man das Gefühl, sich in einer Art Drehbuch zu befinden. In diesen Passagen erfährt man einiges über die Familie und auch Audrey selbst.

Ich hätte stundenlang weiterlesen können. Vor allem die Konfrontationen zwischen Audreys Mutter Anne und ihrem Bruder Frank waren einfach köstlich. Die beiden haben sich nichts geschenkt.

Das Buch ist berührend und witzig, macht nachdenklich und lässt hoffen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und es hat mir Spaß gemacht, den Weg dieser durchgeknallten Familie zu verfolgen.

Fazit:
Eine unterhaltsame Geschichte über ein ernsthaftes Thema.

:*****:


LG Meggie

Letzte Änderung: 09 März 2024 08:59 von Meggie.

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06 Aug. 2015 20:36 #2 von Mandy
Meine Meinung:

Audrey hat etwas ziemlich schlimmes erlebt und seitdem hat sie sich total zurückgezogen. Sie bleibt zu Hause, geht nicht mehr raus, kann keine Fremden ertragen und trägt immer eine Sonnenbrille, denn auch ihrer eigenen Familie, bis auf Felix, kann sie nicht direkt in die Augen schauen. Doch dann stellt ihre Therapeutin ihr einige Aufgaben, die sie erledigen soll wie zum Beispiel einen Film über ihre Familie drehen, zu Starbucks gehen, jemanden außerhalb ihrer Familie interviewen und dabei kommt sie Linus, dem Freund ihres großes Bruders Frank, immer näher.

Audrey mochte ich wirklich gerne und sie tat mir so leid, ich konnte ihre Gedanken und Gefühle wirklich gut verstehen. Ich fand es nur schade, das nie genau erwähnt wurde was ihr denn nun wirklich widerfahren ist, es gab immer nur so ein paar Andeutungen, aber was konkretes leider nie. Frank tat mir aber auch leid, denn wie seine Mutter mit ihm umspringt fand ich einfach nur schrecklich, sie übertreibt immer so, ich meine wie kann man einen teuren Computer einfach so aus dem Fenster schmeißen, da lernt ein Kind sicher nichts vernünftiges bei. Sie war mir oft einfach zu extrem und hätte ich gut auf sie verzichten können, da sie mich eigentlich nur aufgeregt hat, auch ihr Verhalten gegenüber Linus war oft unterstes Niveau.

Linus mochte ich ebenfalls recht gerne, auch wenn ich seine Gedanken bezüglich seiner Großmutter nicht immer ganz ok fand, aber das so eine Krankheit schwer für alle Beteiligten ist weiß ich selbst nur zu gut und er wird ja jeden Tag damit konfrontiert. Wie er mit Audrey umgeht hat mir jedenfalls gut gefallen. Der Vater von Audrey war zwar da, aber er kann sich irgendwie nicht sehr gut durchsetzen, was ich echt schade fand, denn seine Ansätze haben mir auf jeden Fall besser gefallen als die seiner Frau, vor allem, weil er anscheinend mehr Verständnis aufbringen kann für gewisse Sachen, denn von denen ist er selbst ja ganz begeistert, auch wenn er das nicht wirklich ausleben kann/darf, was irgendwie traurig ist.

Die Geschichte fand ich auf jeden Fall ziemlich interessant und ich konnte auch kaum aufhören mit lesen, weil ich immer wissen wollte wie es weitergeht und ob Audrey es schafft aus ihrem dunklen Loch rauszukommen, ob Linus und sie zusammenkommen, ob Frank an den LOC-Meisterschaften teilnehmen kann und noch einiges mehr. Und trotz des düsteren und traurigen Grundthemas gab es doch auch viele Momente, wo ich einfach nur lachen mußte, denn der Film den Audrey da dreht zeigt Momente auf, die teilweise echt lustig sind, vor allem, wenn die Familie nicht weiß, das sie gerade gefilmt wird. Und Franks Sarkasmus und wie er seine Mutter manchmal in die Schranken weist war ebenfalls super, denn er macht das auf so eine trockene Art, die mir echt gut gefallen hat.

Von mir gibt es:*****:

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