Hertmans, Stefan - Der Aufgang

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06 Mai 2022 12:15 - 05 März 2024 09:45 #1 von Zabou1964
Autor: Hertmans, Stefan
Titel: Der Aufgang
Originaltitel: De Opgang
Übersetzer: Ira Wilhelm
Verlag: Diogenes
Erschienen: 27.04.2022
ISBN-13: 978-3-257-07188-7
Seiten: 480
Einband: HC
Serie: ---
Preis: € 26,00


Autorenporträt:

Stefan Hertmans, geboren 1951 in Gent, Belgien, Dichter, Dramatiker, Romancier, gilt als einer der wichtigsten niederländischsprachigen Autoren der Gegenwart. ›Krieg und Terpentin‹ war 2016 für den International Man Booker Prize und den Premio Strega International nominiert. Zudem wurde der Roman von ›The New York Times‹, ›The Times‹ und ›The Economist‹ zu einem der besten Bücher des Jahres gewählt. ›Die Fremde‹ war für den National Jewish Book Award nominiert und stand auf der Shortlist des Fémina étranger 2018. Hertmans lebt in Brüssel und im südfranzösischen Monieux.


Quelle: Diogenes Verlag

Inhaltsangabe:

Als Stefan Hertmans sich zum Kauf eines alten Hauses in Gent entschließt, ahnt er nichts von den Geschichten, die sich hinter dessen Mauern abgespielt haben. Er macht sich auf die Suche nach den Spuren der früheren Bewohner und entdeckt die fesselnde Geschichte eines SS-Offiziers und dessen pazifistischer Frau. Angetrieben von einem tiefen Bedürfnis nach Verständnis, tastet sich Hertmans an diese Figuren heran und beleuchtet damit zugleich die Tragödie eines ganzen Landes.


Quelle: Diogenes Verlag

Meine Meinung:

Die Inhaltsangabe hat mich zu diesem Roman greifen lassen. Ich hatte mir die Geschichte und die Beweggründe eines belgischen Kollaborateurs erhofft sowie dessen Verhältnis zu seiner Frau und seinen Kindern. Leider konnte mich dieser „Roman“ nicht wirklich überzeugen. Die Figuren blieben mir fremd, ich konnte weder Verständnis für sie aufbringen noch ihr Verhalten in irgendeiner Weise nachvollziehen.

Der Autor Stefan Hertmans hat in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts ein stark heruntergekommenes Haus gekauft. Erst nachdem er dort zwanzig Jahre gelebt hatte, hat er feststellen müssen, dass dort einst der SS-Offizier Willem Verhulst mit seiner Familie lebte. Er beschließt, dessen Geschichte zu recherchieren und in einem Roman festzuhalten.

Willem Verhulst litt unter einer starken Sehschwäche und wuchs im flämischen Teil Belgiens auf. Zeit seines Lebens hasste er die Walonen sowie den belgischen Staat. Seine Ehefrau Mientje war streng religiös und eine Pazifistin. Obwohl Willem sie dauerhaft betrog und durch seine Tätigkeit für die Nazis entgegen ihren Überzeugungen handelte, hat sie immer zu ihm gehalten.
Stefan Hertmans hat für sein Werk viel recherchiert. Er hat sowohl mit den Töchtern Willems gesprochen als auch Zeitzeugen befragt. Prozessakten standen ihm ebenfalls zur Verfügung. Im Buch sind einige Fotos der Personen und Orte abgebildet, was mir sehr gut gefallen hat. Trotzdem kann ich leider nur drei von fünf Sternen vergeben, weil mich die Geschichte nicht berührt hat. Der Erzählstil war mir zu distanziert, kam mir stellenweise eher wie ein (nüchternes) Sachbuch als ein Roman vor.

Fazit:

Ein Stück belgisch-deutscher Geschichte, das auf wahren Begebenheiten beruht.

:***:
Letzte Änderung: 05 März 2024 09:45 von Meggie.

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