Bertram, Rüdiger - Knastkinder

Mehr
20 Juni 2010 09:59 #1 von Netha
Autor: Bertram, Rüdiger
Titel: Knastkinder
Originaltitel: -
Verlag: Rororo
Erschienen: Juni 2009
ISBN-10: 3499214970
ISBN-13: 978-3499214974
Seiten: 128
Einband: TB
Serie: keine

Autorenportrait:

Rüdiger Bertram wurde 1967 in Ratingen geboren und arbeitet seit seinem Studium (Geschichte, Volkswirtschaft und Germanistik) als freier Journalist, Kolumnist und Autor. Er übersetzte zahlreiche BBC-Tierfilme ins Deutsche und schreibt heute neben Kinderbüchern vor allem Drehbücher für Sitcoms und Komödien. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er in Köln.

Quelle: Amazon de

Inhaltsangabe:

Im Kinderknast! Für den Deutschen Jonathan wird ein Albtraum wahr: Er wollte doch nur mal ein paar Stunden ohne seine Eltern durch Manila spazieren. Schließlich spricht er die Sprache. Doch dann gerät er plötzlich in ein übles Viertel, wird ausgeraubt und landet im Knast. Zusammen mit Hunderten von Manilas Straßenkindern. Unter schrecklichen Bedingungen. Keiner glaubt Jonathan, dass ein furchtbarer Irrtum passiert ist. Keiner kann ihm helfen. Wie soll er hier je wieder rauskommen?

Quelle: Amazon de


Meine Meinung

Mein Anreizt dieses Buch zu lesen war das Thema an sich, Straßenkinder in den ärmsten Ländern dieser Erde. Dann fragte ich mich, wie der Autor es schaffen möchte, dieses kompakte Thema auf knapp 130 Seiten unterzubringen.

Los ging es damit, dass Jonathan, der ein Halbphilipino ist, sich langweilt und nicht mit zu der Ixten Tante möchte um diese zu besuchen. Er täuscht Kopfschmerzen vor, und bleibt im Hotel zurück.
Doch auch dort beginnt bald die Langeweile. Jonathan möchte dann ganz einfach die nähere Umgebung des Hotels auf eigene Faust erkunden. Angst hat er keine, da er ja der Sprache mächtig ist. So nimmt er seinen Pass, etwas Geld und zieht los.
Nach einiger Zeit gelangt er in eine Situation die ihm Angst einjagt und er rennt Blindlings weiter ohne zu wissen wo er landet. Dort wird er beraubt und bleibt verletzt liegen. Hilfe kommt in Form dreier Straßenkinder die für ihn eine Flasche Wasser klauen.
Das ruft die Polizei auf den Plan und diese werfen die vier in ein Kindergefängnis. Keiner glaubt Jonathan, und die Geschichte nimmt seinen Lauf.

Leider wird in dieser Geschichte alles sehr oberflächlich behandelt. Die Geschehnisse sind sehr vorhersehbar, daher kommt auch keine Spannung auf. Die Dialoge zwischen den Protagonisten sind sehr einsilbig und unterstehen dem Klischee der Straßenkinder zu 100%.
Der Leser erfährt sehr wenig über die Kinder, ein warum sie auf der Straße gelandet sind, wird kaum bis gar nicht erzählt.
Bei den Wärtern im Gefängnis verfährt der Autor genauso, fett, faul, korrupt. Als wären alle Gefängniswärter so und nicht anders.

Die katastrophalen Begebenheiten in diesen Gefängnissen werden auch nur sehr unzureichend dargestellt.
Und zum Ende der Geschichte ging alles doch recht schnell.
Alles leider etwas unglaubwürdig.
Was mir an diesem Buch aber besonders aufgefallen ist, ist das schlechte Lektorat. Es wimmelt vor Schreibfehlern. Was mich bei diesem recht bekannten Verlag doch arg wunderte.

Im Großen und Ganzen ein Buch für zwischendurch, das sich dem Thema nicht wirklich richtig annimmt. Der flüssig zu lesende Schreibstil des Autors konnte mich über die bestehenden Mängel leider nicht hinwegtrösten.

Ich vergebe zwei von fünf Sternen für dieses Buch.

:**:

Liebe Grüße von Netha

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Ladezeit der Seite: 4.219 Sekunden
Powered by Kunena Forum