Fitzek, Sebastian - Elternabend. Kein Thriller (auch wenn der Titel...)

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07 Mai 2023 11:37 - 15 März 2024 13:59 #1 von Meggie
Autor: Fitzek, Sebastian
Titel: Elternabend. Kein Thriller (auch wenn der Titel nach Horror klingt)
Originaltitel: --
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen: 2023
ISBN-13: 978-3-426-28413-1
Seiten: 336
Format: ebook
Serie: --
Preis: 12,99 Euro

Autorenporträt:

Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor. Seit seinem Debüt „Die Therapie" ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in sechsunddreißig Ländern und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet und 2018 mit der 11. Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau geehrt. Er lebt in Berlin.

Quelle: Droemer Knaur

Inhaltsangabe:

Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem …

Quelle: Droemer Knaur

Meine Meinung:
Sascha Nebel sitzt gerade in einem geklauten SUV, als eine völlig Verrückte mit einem Baseball-Schläger auf das Auto einschlägt. Kurz darauf rücken im Hintergrund Klimaaktivisten an und die Polizei treibt sich ebenfalls gerade in der Nähe herum. Grund genug für Sascha und die Verrückte, die er auf Wilma tauft, abzuhauen, um kurz danach in einem Bus unterzutauchen, der - wie sich herausstellt - voller Eltern sitzt, die gerade zu einem Elternabend unterwegs sind.
Um nicht von der Polizei geschnappt zu werden, müssen sich die beiden nun als Christin und Lutz Schmolke ausgeben, Eltern des 11jährigen Hector. Und dieser Junge ist der größte Raudi der Schule.

Sebastian Fitzek kann nicht nur Thriller, wie er schon in "Der erste letzte Tag" bewiesen hat. Einfühlsam und mit einer großen Portion Humor erzählt er nun von Sascha Nebel, der sich als Kleinkrimineller durchschlägt. Zu Anfang der Geschichte sitzt Sascha in einem geklauten SUV. Kurz darauf wird eben dieser SUV von einer Durchgeknallten mit einem Baseball-Schläger malträtiert.

Und da beginnt ein Wochenende der ganz besonderen Art. Denn plötzlich sitzen Sascha und die Durchgeknallte in einem Bus, der zu einem Elternabend unterwegs ist.

Doch was als harmloser Elternabend beginnt, endet in einer emotionalen Achterbahnfahrt. Denn Sascha, der sich ja als Vater des kleinen Hector ausgibt, lernt, dass es mehr gibt, als er in seiner nicht so heilen Welt bislang gelernt hat.

Mir war Sascha von Anfang an sehr sympathisch, obwohl seine Witze sehr Klischee behaftet sind. Ebenso sein Denken, denn er steckt jeden in eine bestimmte Schublade und lässt eigentlich keinen an sich heran.

Besonders witzig fand ich jedoch die Beschreibung des eigentlichen Elternabends. Ich konnte mich teilweise darin wieder erkennen, gerade als es um das Tanzthema und die kleinen Stühle geht. Und auch, was die anderen Eltern anbetrifft.

Der Schreibstil ist zu Anfang witzig, wendet sich dann jedoch im Laufe der Geschichte zu emotionsgeladen. Denn der Autor spricht Themen an, welche zeitweise totgeschwiegen wird. Vorsicht, hier kommt eine Triggerwarnung: Depressionen, Selbstmord, Misshandlung und Abhängigkeit. Und nicht nur bei Erwachsenen, denn auch Kinder haben damit schon zu tun.

Die Lösung, die der Autor dann letztendlich findet, ist zwar nicht gerade das Happy End, dass man sich für alle wünscht, doch ist es real und das rechne ich dem Autor sehr hoch an. Denn nicht immer gibt es am Ende das, was sich jeder wünscht. Man muss dafür arbeiten und bekommt nicht immer eine Paradelösung vorgelegt. Und dies ist auch gut so. Denn Personen, die mit Problemen zu kämpfen haben, bekommen ihr Happy End auch nicht serviert, sondern müssen hart dafür arbeiten.

Die Story nimmt sofort rasant Fahrt auf und man hat kaum Zeit, Atem zu holen. Das kennen wir ja schon von den Thrillern des Autors.

Die Botschaft in der Story ist wichtig. Man soll nicht wegschauen und versuchen - auch wenn es falscher Alarm ist - zu helfen und zu vermitteln.

Fazit:
Elternabend mal anders, aber doch so bekannt.

:****:


LG Meggie

Letzte Änderung: 15 März 2024 13:59 von Meggie.

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