Evans, Nicholas - Die wir am meisten lieben

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30 März 2012 05:28 #1 von Zabou1964
Autor: Evans, Nicholas
Titel: Die wir am meisten lieben
Originaltitel: The Brave
Verlag: Rütten & Loening
Erschienen: 16. November 2011
ISBN-10: 3352008159
ISBN-13: 978-3352008153
Seiten: 367
Einband: HC
Serie: ---
Preis: € 19,99

Autorenportrait:

Nicholas Evans wuchs in Worcestershire, England auf. Er studierte Rechtswissenschaften an der Oxford University und arbeitete als Journalist. Von 1982 an schrieb er fürs Fernsehen und Kino. 1993 traf er einen Schmied, der ihm von einem Pferdeflüsterer erzählte. Evans begann an seinem ersten Roman zu arbeiten, der in 36 Sprachen übersetzt und ein Megabestseller wurde. Verfilmt wurde das Buch mit Robert Redford. Auf seinen neuen Roman musste das Publikum über fünf Jahre warten, weil er wegen einer schweren Pilzvergiftung zwei Jahre lang jeden Tag zur Dialyse musste. Im Aufbau Verlag liegen seine Romane „Die wir am meisten lieben“, „Der Pferdeflüsterer“ und „Im Kreis des Wolfs“ vor.

Quelle: Aufbau Verlag

Inhaltsangabe:

England 1959: Es gibt wenig Liebe im Leben des achtjährigen Tommy; seine Helden sind die Cowboys in den Westernserien, doch er selbst ist ein schüchterner Junge. Sein einziger Lichtblick ist seine Schwester Diane, die versucht, in Hollywood ihr Glück als Schauspielerin zu machen. Als Tommy in ein Internat kommt, in dem die Devise herrscht „Immer tapfer sein“, wird er von allen anderen gehänselt und gequält.
Diane rettet ihn und nimmt ihn mit nach Hollywood – doch dann kommt es zu einer Katastrophe, die Tommys Leben für immer verändert.
Vierzig Jahre später ist Tom ein anerkannter Journalist und Dokumentarfilmer. Das Geheimnis seiner Vergangenheit trägt er immer noch mit sich herum. Bis plötzlich sein Sohn, den er kaum kennt, in Schwierigkeiten gerät. Man wirft Danny vor, im Irak an einem Massaker an Zivilisten beteiligt zu sein. Tom begreift, dass er eine Familie hat – und dass er eine alte Schuld begleichen muss.

Ein Roman über Liebe, Schuld und die Erkenntnis, dass man die Vergangenheit manchmal doch ändern kann.

Quelle: Aufbau Verlag

Meine Meinung:

Endlich gibt es neuen Lesestoff für die Fans von Nicholas Evans. Da musste ich natürlich auch sofort zugreifen. Ich kann sagen: Er hat es nicht verlernt. Mich konnte er auch mit seinem neuesten Werk wieder fesseln und berühren.

Tommy ist acht Jahre alt, lebt Ende der 50er Jahre in England und schwärmt für Westernserien und Cowboys. Sein Problem ist, dass er nachts ins Bett macht. Trotzdem beschließen seine Eltern, ihn in ein Internat zu schicken. Dort erwarten ihn brutale Lehrer und grausame Mitschüler. Er wird gehänselt und verspottet wegen seiner Bettnässerei. Seine Schwester Diane, die gerade nach Hollywood gegangen ist, um eine Schauspielkarriere zu starten, holt ihn aus dem Internat und nimmt ihn mit in die Traumfabrik. Tommy genießt sein neues Leben, findet Freunde und auch das Bettnässen hört schlagartig auf. Doch sein neues Glück soll nicht ewig halten.

In einem zweiten Erzählstrang berichtet der Autor vom Leben des erwachsenen Tom. Er ist geschieden und Vater eines Sohnes, der gegen Toms Willen Soldat wurde. Dieser Disput entzweit Vater und Sohn. Jahrelang herrscht Schweigen zwischen ihnen. Als Danny im Irak auf Zivilisten schießt und ihm der Prozess gemacht wird, steht Tom zu ihm und erkennt endlich, dass er vor seiner eigenen Vergangenheit nicht davonlaufen kann.

Zuerst haben mich die ziemlich abrupten Wechsel der Erzählebenen verwirrt. Ich konnte keinen Bezug zu den Figuren aufbauen, sie ließen mich kalt. Insbesondere Tommys Flucht in seine Fantasiewelt des Westerns habe ich als sehr störend empfunden. Ich verstehe sehr wohl, was der Autor damit ausdrücken will, finde es aber zu intensiv beschrieben. Erst als Tommy und Diane in Hollywood angekommen waren, konnte ich den Jungen ins Herz schließen und Dianes Handeln nachvollziehen.

Der Autor schildert sehr gefühlvoll die Entwicklung des kleinen verängstigten Tommy zu einem Teenager, der immer selbstbewusster wird, weil er sich geliebt fühlt. Zum Ende hin wurde das Buch so spannend, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auch Pferdeliebhaber kommen wieder auf ihre Kosten, als Tommy sich mit dem Stuntman und Pferdezüchter Cal anfreundet, der ihm das Reiten beibringt.

Fazit:

Von einigen Schwächen am Anfang abgesehen, hat mich dieser Roman gut unterhalten und berührt. Ich hoffe, auf ein neues Buch des Autors müssen wir nicht wieder fünf Jahre warten.

:****:

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