Bertram, Gerit - Die Tochter des Medicus Abschnitt 2

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03 Aug. 2015 09:54 #7 von Netha
Bin zwar noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt, aber gestern Abend musste ich das Buch weglegen. Ich hatte so eine Wut im Bauch. Das kann doch alles nicht mehr wahr sein.

Halten sich die Christen etwa für eine auserwählte Gemeinschaft die andere Glaubensrichtungen einfach niedermachen kann, ohne Folgen zu befürchten?

Warum haben sich die Juden nicht erhoben????

Liebe Grüße von Netha

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03 Aug. 2015 10:56 #8 von Peter
@Netha: Ja, leider ist es so: überzeugte Christen (wie auch Moslems) sind von ihrem Glauben her oft sehr intolerant. Bei den Christen ist es ja so, dass es in ihrem Heiligen Buch, der Bibel heißt, dass ihr Glaube der einzig wahre Glaube ist, und man - wenn man diesen Glauben an Jesus Christus als Heiland und Erlöser ablehnt - verloren ist. Was buchstäblich die Hölle bedeutet. Manche drücken es heute im 21. Jahrhundert etwas vorsichtiger aus und nennen es "ewiges Getrenntsein von Gott", wenn man gestorben ist. Sie begründen das unter anderem mit dem Vers, den Jesus gesagt haben soll: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater (also zu Gott) außer durch mich!" Diese intolerante Haltung hat immer schon zu Verfolgungen Andersgläubiger oder Nichtgläubiger geführt, wenn das Christentum zur Staatsreligion erhoben wurde, etwa unter Kaiser Konstantin. Da wurden dann Zwangsmissionierungen und Zwangstaufen durchgeführt. Wer sich dagegen wehrte, hatte die ganze Härte des Gesetzes zu spüren. Was meinst du, was in den USA los ist, wo die christlichen Fundamentalisten einen riesen Einfluss in der Politik haben!? Wenn die könnten, wie sie wollten, würden Homosexuelle gebrandmarkt, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Andere gehen noch weiter, und haben schon hinter vorgehaltener Hand die Steinigung von Homosexuellen und anderen gegen-die Bibel-handelden Menschen gefordert.
In Deutschland, aber auch Polen und anderen Ländern war die Katholische Kirche immer schon an der Verfolgung der Juden beteiligt, mit wenigen Ausnahmen. Und Martin Luther war ein fanatischer Judenhetzer. Die Nazis haben sich bei den Nürnberger Prozessen auf Luther berufen! Ein Schande für das Christentum.

Warum die Juden sich nicht erhoben haben? Tja, das ist eine gute Frage. Oft haben sie die Gefahr nicht erkannt, haben z.B. während der Nazi-Jahre gedacht: Wir sind doch auch Deutsche, es wird uns doch nichts passieren.
Und dann war es irgendwann zu spät.

Liebe Grüße
Peter

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03 Aug. 2015 11:21 #9 von Netha
Danke Peter für deine Ausführungen. Aber sagt nicht jede Religion von sich das es die einzig Wahre sei.

Ist schon ein Kreuz mit dem Glauben für die Menschheit. Ich denke es werden sich auch viele dahinter verstecken um ihre Machenschaften zu rechtfertigen.

Liebe Grüße von Netha

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03 Aug. 2015 13:31 #10 von Peter
@Netha: die toleranteste Religion ist der Buddhismus.

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03 Aug. 2015 18:35 #11 von Meggie

Original von Peter
@Netha: die toleranteste Religion ist der Buddhismus.


Oh ja, ich habe eine Freundin, die ist Buddhistin. Ich habe noch nie einen so ausgeglichenen, toleranten und friedvolleren Menschen kennengelernt, wie sie.


LG Meggie

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03 Aug. 2015 20:10 #12 von Zabou1964
Die Szenen, in denen die Juden vertrieben wurden, habt ihr sehr gefühlvoll beschrieben. Alisahs Schmerz und Verzweiflung konnte ich am eigenen Leib nachfühlen. Nicht nur, dass ihr Vater feige ermordet wird. Nein, die Schwester widersetzt sich der Rettung aus dem brennenden Haus und stirbt dabei. Das ist in meinen Augen Selbstmord. Ich denke, die Randalierer hatten sich an ihr vergriffen.

Gids Idee mit dem Buchladen gefällt mir richtig gut. Aber heutzutage ist das schwer umzusetzen. Trotz der Buchpreisbindung, die hoffentlich nie fällt, wollen die Leute ihren Allerwertesten nicht mehr in einen Buchladen bewegen und bestellen lieber im Internet. Dabei gibt es doch nichts Schöneres, als Bücher in die Hand nehmen zu können, bevor man sie kauft.

Paula mag ich sehr. Ihre Ansichten zu Religion finde ich gut. Auch dass sie kein Geld mehr von Gid annehmen will für die Übersetzung, gefällt mir. Ich denke auch, dass sich zwischen den beiden etwas anbahnt.

Eine Religion, in deren Name Kriege geführt werden, hat für mich nichts mit Glauben zu tun. Und leider bleibt da nur der Buddhismus übrig. Sowohl Christen, Moslems, als auch Juden haben ihre Meinung schon mehrfach mit der Waffe "verteidigt". Warum können nicht alle friedlich nebeneinander existieren? Mir nimmt doch niemand etwas weg, nur weil er einen anderen Glauben hat als ich.

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