Original von charlie
War wieder sehr unterhaltsam freue mich schon auf den nächsten Band
Das freut mich. Schön, dass Du wieder dabei warst! :-)
Zitat:
Original von Zabou1964
Liebe Heike, ich danke dir ganz herzlich für diesen außergewöhnlichen Band dieser Reihe. Ich habe das Lesen und Miträtseln wieder sehr genossen und freue mich schon auf den nächsten Teil, den es hoffentlich geben wird.
Darf ich noch fragen, wie du auf das Thema Gitanes/Pfingstgemeinde gekommen bist?
Danke, wie schön, dass es Dir gefallen hat! :-)
Das Thema hat mich während meiner Recherchen quasi angesprungen. Als ich mich dazu entschied, Pierre in der Camargue ermitteln zu lassen, wollte ich vor allem über die kulturellen Besonderheiten berichten und über die Folgen des Klimawandels. Dabei fiel mir die Doktorarbeit einer Ethnologin in die Hände, die eine Zeitlang unter gitans gelebt hat. Sie schildert den Prozess mit den Freikirchen sehr eindringlich und es entsprach genau dem, was ich in den letzten Monaten verstärkt bemerkt hatte: Viele Menschen suchen in diesen unsicheren Zeiten nach Halt. Es gibt eine Zunahme fundamentaler Glaubensrichtungen, die die Apokalypse nahen sehen und eine scheinbare Lösung anbieten: Im ewigen Kampf Gut gegen Böse auf der guten Seite zu stehen und Erlösung finden, solange man dem einzig richtigen Glauben folgt.
Es ist verrückt, oder? Und das Thema ist nicht auf Südfrankreich begrenzt. Wenn man nach Brasilien sieht, wo Bolsonaro als Evangelikaler glaubt, dass Corona als göttliche Strafe hinnehmbar ist, dann ahnt man, wohin das Ganze führen kann. Oder wenn man sieht, wie Trump sich den Weg durch die Protestierenden mit Hilfe von Tränengas freischießen lässt, um am Ende vor der Kirche die Bibel in die Kamera zu halten (ein Großteil seiner Wähler sind Evangelikale), dann wird einem ganz blümerant.
Natürlich darf man das nicht pauschalieren, nicht jede freikirchliche Gemeinde passt in dieses Bild. Alles ist gut, solange man in seinem Glauben glücklich ist und andere Lebensentwürfe toleriert. Und vor allem, niemanden zu Schaden kommen lässt ...
Original von Zabou1964
Ich fand die Gespräche zwischen Kalia und Pierre auch sehr aufschlussreich. Wir halten uns immer für besonders aufgeklärt und fortschrittlich mit unserer Lebensweise und andere für rückständig. Dabei sollte man sich auch deren Sicht der Dinge mal anschauen. Das hast du hier ganz toll rübergebracht. Chapeau!
Dankeschön. Ja, es hilft manchmal, die Perspektive zu wechseln, um die Entscheidungen und Gedanken des Gegenüber zu verstehen. Selbst, wenn man weiterhin anderer Meinung sein sollte. Diese Toleranz wünschte ich mir allerdings auch von den Freikirchen ...
Original von Netha
Un Imbert war doch ein Gauner, das Gefühl hat sich also bewahrheitet.
Aber bei mir kam der Gedanke da nicht.
Irgendwie war es nach sechs Bänden mal an der Zeit, dass tatsächlich der Unsympath hinter den Taten steckt. Wenn auch indirekt und nicht als Mörder.
Zitat:
Original von Netha
Liebe Heike, vielen Dank für diese Leserunde und der Zeit, die du dir für uns genommen hast. Ich liebe deine Art zu schreiben. Und freue mich auf den nächsten Fall für Pierre und seine Mannen.
Liebe Anke, danke für diese schöne Rückmeldung und für's aufmerksame Lesen und Kommentieren.
Zitat:
Original von Netha
Von den Rezepten werde ich das dritte ausprobieren, muss nun mal schauen ob ich wo Orangenblütenwasser bekomme.
Eine gute Wahl! Das Orangenblütenwasser erhält man online z.B. über Apotheken oder in Gewürzläden wie z.B. Violas'.
Original von Netha
Liebe Sophie hast du alle Orte die du vorstellst auch selber bereist? Das es das Dorf nicht wirklich gibt weiß ich ja schon, aber die Umgebung in der du das alles einbettest, es muss wunderschön dort sein. Und dann auch noch 40 Grad im Schatten, da fange ich beim lesen schon an einen Sonnenbrand zu bekommen.
Ja, ich bin überall gewesen, bis auf den Ort, an dem Pierres Reise startet. Ursprünglich hätte es nämlich in Beaucaire losgehen sollen, das weiter nördlich liegt und ich hatte mir alles im Detail angesehen und fotografiert. Aber beim Schreiben merkte ich, dass es ein Problem mit der Distanz gab. Also tauschte ich es kurzerhand gegen Saint-Gilles und informierte mich online über den Ort.
Alles andere ist authentisch. Ich war sogar zum selben Zeitpunkt in Aigues-Mortes, an dem der Krimi spielt. Es war der heißeste Tag des Jahres und mir lief das Wasser permanent über mein hitzerotes Gesicht. Das war wirklich heftig!
Ich habe versucht, mich in die Situation von Menschen hineinzuversetzen, die plötzlich den Job los sind, über den sie sich stark definiert haben. So etwas kann selbst tatkräftige Personen in die Tiefe ziehen.
Bei Pierre kommt noch dazu, dass er es als ungerecht empfindet - immerhin hat er ja einen Mordfall aufgeklärt - und dass seine Freunde sich (wie er glaubt) von ihm abwenden. Charlottes Kinderwunsch samt Vorschlag, er könne diese doch als Hausmann groß ziehen, wirkt da fast wie eine Ohrfeige.
Original von Zabou1964
Liebe Heike, auch ich danke dir sehr herzlich für diese Leserunde. Ich habe sehr viel über die Parfumherstellung gelernt und wurde dabei spannend unterhalten.
Liebe Simone, auch Dir einen ganz herzlichen Dank für diese schöne Rückmeldung und für Deine aufmerksamen Kommentare.
Original von charlie
Mich erinnert dieses Buch ein wenig an der Duft der Aphrodite. Das habe ich vor etwa 15 Jahren regelrecht verschlungen habe und nachher erfahren, dass Du dieses auch geschrieben hast Heike.
Das ist ja schön, dass Du Dich daran erinnerst! Tatsächlich habe ich während des Schreibens oft an die damaligen Recherchen gedacht. Es hat sich inzwischen so viel verändert, dass ich regelrecht erschrocken war, wie schnell sich die Welt in dieser Branche dreht.
Original von Zabou1964
Die Geschichte mit dem Parfum vom Meeresboden fand ich sehr interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass dort ein Duft "überleben" kann.
Diese Erkenntnis ist auch neu. Bislang gibt es nur einen Fund in der Karibik, der roch nahezu wie der ursprüngliche Duft. Flaschen waren früher ja selten verkorkt oder versiegelt, der Inhalt löste sich im Wasser. Aber bei Weinen und Champagner kennt man das Phänomen. Bei einigen Funden entstand durch die anhaltende Bewegung des Wassers ein neues Aroma, das man ganz physikalisch betrachtet auf die Schwingung der Moleküle zurückführt. Andere, bei denen Meerwasser eingedrungen ist, stinken bestialisch.
Original von Zabou1964
Der Zustand der Stadt Grasse hat mich sehr schockiert. Ich nehme mal an, dass das keine Fiktion, sondern die bittere Wahrheit ist.
Hoffe nicht das dieser Band der letzte war und das es doch noch eine Zukunft für diesen sympatischen Ermittler gibt.
Keine Sorge, es werden noch weitere Bände folgen. Aber das Thema unerlaubte Ermittlungen ist ja immer wieder präsent und da brauchte auch mal eine Konsequenz. Wie es weitergeht? Ich habe da eine schöne Idee ...
Zitat:
Original von Netha
Liebe Heike, ich danke dir für die Zeit, die du dir wieder nimmst um uns zu begleiten. Mir hat auch dieser Band wieder sehr gut gefallen.
Einen lieben Dank an Dich. Ich mag Deine Rückmeldungen nach den einzelnen Abschnitten, weil Du aufmerksam und mit Warmherzigkeit liest.
Original von Netha
Gibt es ein Archiv der Düfte wirklich? Und reicht das wirklich so weit zurück?
Es existieren rund um Grasse einige Museen und eingesessene Parfümhersteller, die Düfte, Parfüms und Formeln aufbewahren. Aber es gibt niemanden, der es in dieser Form über einen so langen Zeitraum tut. Hervé Bousquets Archiv wäre tatsächlich von unschätzbarem Wert.
Inspiriert hat mich die Osmothèque in Versailles, deren Gründer seit den achziger Jahren alte Düfte (vereinzelt sogar bis ins 8. Jahrhundert n. Chr.) und Formeln z.T. aus den Nachlässen ehemaliger Parfümhersteller archiviert. Darüber hinaus beschäftigt die Osmothèque ein Team von Parfümeuren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alte Parfüms zu reproduzieren.
Original von Zabou1964
Die Abhandlung über die Wolfsgegner und -befürworter fand ich sehr interessant. Ist es wirklich so in Frankreich? Hier in Deutschland gibt es ja auch immer wieder Opfer der Wölfe. Aber als so drastisch habe ich es nie empfunden. Das ist nun mal die Natur der Wölfe. Und wir sollten froh sein, dass sie sich wieder hier ansiedeln, finde ich.
Ja, in der Haute-Provence stellt es tatsächlich ein massives Problem dar. Die Bauern leben von der Weidewirtschaft. Um die begehrten (Öko)-Label zu bekommen müssen die Tiere (beispielsweise beim Banon-Käse) mindestens 210 Tage im Freien grasen. Dort kann man sie nur unzureichend schützen, trotz vorgeschriebener Maßnahmen (die die Bauern zum Großteil selbst bezahlen müssen). Die Zahlen der jährlich gerissenen Tiere sind erschreckend.
Es gibt einige Züchter, die überreagieren und die Wölfe heimlich erschießen und verscharren, was natürlich die Tierschützer aufbringt. Das Ganze lädt sich zunehmend ideologisch auf, auf beiden Seiten. Der Wolf ist längst zum Symbol geworden:
Die Bauern sehen sich mit ihren Problemen alleine gelassen, für sie ist der Wolf Zeichen für das Desinteresse der Politik. Einerseits sollen sie ökologisch arbeiten, andererseits zwingt die Gefahr sie zur Stallhaltung, was auch für Widerstand sorgt.
Für die Tierschützer hingegen ist der Wolf ein kluges, edles Tier und dessen Rückkehr Symbol einer wiedererstarkenden Natur, die von den Menschen willkürlich zerstört wurde.
Die Situation ist wirklich nicht einfach. Gute Lösungsansätze kommen aus der Schweiz, aber Frankreich ist längst nicht so weit.
Oje. Auf Schweinefleisch könnte ich auch gut verzichten, aber bei anderen Sorten hätte ich so meine Probleme. Schön, dass Du es jetzt auch ohne Medikamente gut im Griff hast.
Original von Netha
Liebe Heike, kommt man da als Urlauber auch weiter wenn man die Sprache nicht beherrscht?
Aber sicher! Der Süden Frankreichs ist sehr gastfreundlich. Während man im Norden oftmals ohne Französischkenntnisse im Regen stehen gelassen wird, kann man sich in der Provence gut auf Englisch verständigen. Oder mit Fingerzeig und Gesten.
Original von Netha
Mannometer, das könnte ja gewaltige Kreise ziehen. Jetzt muss sich Pierre auch noch um Tierschutzaktivisten und deren Gegner den Kopf zerbrechen. Das Auto wurde gefunden, nur warum wird die Frau nicht gefunden? Im Prolog las es sich so als wenn der Täter die Frau hat liegen lassen. Es war doch nur eine gemietete Hütte, wenn die Zeit abgelaufen ist, schaut dort den keiner nach, die Leichte müsste man ja schon eher riechen als sehen.