Autor: Philippe Blasband Titel: Max und Minnie Originaltitel: Max et Minnie Verlag: Fretz und Wasmuth Erschienen:1998 ISBN-10: 3-502-10047-0 ISBN-13: 978-3-502-10047-8 Seitenzahl: 126 Einband HC Serie:
Autorenprotrait:
Zitat:
Philippe Blasband (* 26. Juli 1964 in Teheran, Iran) stammt aus einer Familie mit polnisch-jüdischem und iranisch-muslimischem Hintergrund. Er lebt in Brüssel, arbeitet als Drehbuchautor und Theaterregisseur. Der Film 'Eine pornographische Beziehung', für den er das Drehbuch schrieb, wurde im Jahre 2000 bei den Filmfestspielen in Venedig hochgelobt
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Inhaltsangabe:
Zitat:
Max ist zehn Jahre alt, wohnt allein mit seiner Mutter und isst zuviel. Beim Tod seines Onkels Eduard begegnet er zum erstenmal seiner Cousine Minnie. Sie ist dünn, spielt nie draußen und hat eine Ratte namens Joseph. Max findet Minnie zuerst hässlich und unnahbar. Aber jeden Mittwoch Nachmittag besucht er sie. Langsam beginnt sie ihn zu faszinieren. Sie zieht ihn an. Sie verwandelt ihn, bis sie schließlich zu seiner tragischen ersten großen Liebe wird ...
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Meine Meinung:
Laeos ... bedeutet Liebe auf ewig ohne Scheidung. Davon träumt Max, ein kleiner pummliger Junge, als er seine Cousine Minnie kennen lernt. Sie ist so anders als alle anderen Mädchen, stark, manchmal etwas eingebildet, frech und vor allem seine erste große Liebe.
Max und Minnie ist eine wunderbar melancholische Reise in die Vergangenheit, mit zwei Charakteren, die gegensätzlicher nicht sein könnten und sich trotz anfänglicher Unsympathie langsam immer näher kommen. Max der unscheinbare pummlige Junge und seine Cousine Minnie, die das genaue Gegenteil ist. Während der gesamten Geschichte wachsen die beiden ständig über sich hinaus und erleben das Auf und Ab einer unwirklich anmutenden Freundschaft, die immer wieder durch Minnies seltsame Anwandlungen erschüttert wird.
Manches wirkt merkwürdig fremdartig an der Beziehung der beiden zueinander und trotzdem ist es eine süße Geschichte, die jedoch an einem recht lieblosen Ende krankt. Nachdem beide endlich zueinander gefunden zu haben scheinen, bringt ein Satz Minnies alles zum Einstürzen und erst Jahre später treffen sie wieder aufeinander. Der Schluss wirkt im Gegensatz zum Rest der Geschichte seltsam gefühlskalt, man erkennt die beiden verstörten Kinder in den Erwachsenen nicht wieder. Es soll wohl zeigen, dass sich jeder verändert und man die Vergangenheit manchmal besser ruhen lässt, doch ich finde es einfach traurig und schade, denn auf mich machte es eher den Eindruck, als hätte der Autor plötzlich das Interesse an Max und Minnie verloren und dem ganzen Hals über Kopf ein Ende verpasst! Man hätte die Geschichte so schön weiterentwickeln können, durch die Jahre hindurch, doch ab Kapitel 19 wirkt alles seltsam gekünstelt und gestellt, beinahe überhastet und ein wenig verstörend. Zweifellos sind das auch Max’ Gefühle zu diesem Zeitpunkt der Geschichte, doch es fügt sich nicht so gut zum Rest, wirkt seltsam entrückt und entgültig. Minnie scheint zwar die ganze Zeit über ein recht eigenwilliger und rücksichtsloser Charakter, doch so etwas erwartet man dann doch nicht von ihr. Da hat sich der Autor wohl von der Tragik und Melancholie seiner eigenen Geschichte etwas zu sehr mitreisen lassen.
Fazit: Eine herrlich melancholische Geschichte, die sich jeglicher Genreeinordnung widersetzt, über eine ungewöhnliche Freundschaft um zwei noch ungewöhnlichere Charaktere aus der so etwas wie Liebe werden sollte. Einzig das farblose Ende stört den Fluss der Geschichte und macht die ganze Stimmung zunichte!
Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Netha am 26 Nov, 2009 15:19 48.